Was, wenn ich nun auf der Stelle tot umfiele? All die Sachen in meiner Wohnung, die mir etwas wert sind, die Erinnerungen sind, an Menschen, an Begebenheiten, sie kämen auf einen großen Müllhaufen.
Ich habe kein Kind, das vielleicht in den Sachen einen zumindest ideellen Wert sehen könnte.
Schade um jene Gegenstände, die ich mir einmal aneignete und nun erkenne, dass es gar kein Eigentum gibt.
Ja, ja, das letzte Hemd hat keine Taschen. Alles Leihgaben!
∑Ich plane vielleicht das letzte Mal in ∑meinem Leben zu übersiedeln. Ein sehr eigentümlicher Plan, der zu besonderen Erkenntnissen führt, tief drinnen.
Weshalb macht mich das Loslassen von Gegenständen traurig? Weil einige wenige mir wertvolle Dinge, das einzige sind, die ich glaub(t)e zu besitzen und nun erkenne, dass selbst dies ein Trugschluss ist?
Besser noch auf den Müll, bevor sie meiner Mutter in die Hände fielen. DAS gilt es zu vermeiden. Eine eigenartige, traurige Aufgabe.
Warum verfasst du nicht in einem Testament, wer was an sich nehmen und am Leben erhalten soll? Oder zumindest, dass deine Mutter nichts bekommen soll?
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Vielen Dank Nougatcornflake, dein Kommentar hat mich ziemlich getroffen. Ich dachte, ein Testament für IKEA Möbel, die ich mir vom Mund abgespart habe und mir daher viel bedeuten? Ich habe ja keinerlei Reichtümer. Alles hat ideellen Wert. Fotos etc. … Am zweiten Blick, kam es mir nicht mehr soooo absurd vor, z.B. manche Bücher Menschen zu vermachen, die etwas damit anfangen können, die sich sicher nicht in meiner Familie finden. … Meine Mutter habe ich vor zu überleben, damit klärt sich das Problem! … Dennoch ist der Hinweis sehr wichtig und ich werde in mich gehen. Vielleicht lebt es sich mit Testament auch viel entspannter, selbst wenn es keine Reichtümer gibt?
Liebe Grüße
„Benita“
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Hi, bitte entschuldige, da war ich wohl ob meiner juristischen Ausbildung etwas zu pragmatisch… Aber ja, genau das dachte ich: wenn du schreibst, du willst bestimmte Dinge in bestimmten Händen wissen, dann ist es sinnvoll, das schriftlich zu verfügen, finde ich. Dabei muss es nicht um jeden Stuhl und jedes Sofakissen gehen sondern um alles, was dir eben wichtig ist. Dann ist dir die Last, dir darüber Sorgen zu machen, einfach genommen. Nicht böse sein, wenn das jetzt zu unsensibel ist…
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Alles in Ordnung … manchmal ist ein pragmatischer Blick auf Situationen auch ganz gut. 🙂
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Liebe Benita ❤
Ich kenne solche Gedanken nur zu gut.
Wie oft mag man sich etwas "nicht nehmen lassen"; etwas "niemals verlieren" oder "unbedingt haben" und es triggert zumindest oft mich, wenn dann Gedanken kommen daran, wie oft ich als Kind hatte verzichten oder verlieren mußte.
Wenn dann jedoch Gedanken kommen wie die deinen…
Ich mich frage, wozu ich Dinge eigentlich so dringend zu brauchen glaube, bzw. warum ich sie behalten will – dann fällt auch mir oft das Loslassen leichter.
Und oft hab ich bemerkt, um wie vieles einfacher man lebt, mit weniger.
Auch ich wünsche dir viel Kraft und auch heilsame, liebevolle Erfahrungen.
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Liebe Luise,
dass es sich einfacher lebt mit weniger habe ich auch schon erfahren. Es ist unglaublich, was sich ansammelt, wenn du 15 Jahre in derselben Wohnung verbringst. Und es stimmt, dass es auch ein Trigger ist, Dinge wegzugeben, oder der Gedanke, dass du es eben nicht behalten kannst auf ewig.
Ich habe als Jugendliche und junge Frau ganz viele Sachen zurücklassen müssen, als ich von meinen Eltern quasi floh, um mich in Sicherheit zu bringen. Das hängt noch immer nach, aber auch die Tatsache, dass ich wenig geschenkt bekam, oder auch bestohlen wurde von meinen Eltern, wo ich Gegenstände und Geld immer mit meinem seelischen Wert verknüpfe, da hinaus zu kommen ist gar nicht so einfach.
Herzlichen Dank für deinen lieben Wünsche 😊 , die kann ich sehr gut gebrauchen derzeit.
Auch dir viel Kraft und eine liebevolle, zärtlich, erkenntnisreiche Zeit ❤
"Benita"
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Mono no aware…
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Danke für den Hinweis, lieber Lu. Wikipedia sei Dank konnte ich deinem Kommentar interessante Erkenntnisse abgewinnen und bin wieder ein Stück klüger geworden. 😉
Einen schönen Abend dir 😊 🌜 💫 🌟
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Liebe Benita,
das ist ganz gut – finde ich – dass wir uns das ab und zu bewusst machen, dass wir endlich sind. Ich wünschte, das würden alle Materialisten und Kapitalisten tun. Bei Dir hat das wohl der kommende Umzug ausgelöst. Ich hab eine Tochter, die sich mit meinem Kram auseinandersetzen muss. Das ist meine Rache, weil sie als Pubertierende sich immer im Haushalt verweigert hat *kicher*.
Viel Kraft beim Aussortieren.
Liebe Grüße
Melinas
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Liebe Melinas,
ich danke dir, die Kraft kann ich dzt. wirklich sehr gut gebrauchen. 🙂
Alles Liebe
„Benita“
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P.S. Ich wollte seit meiner Krebserkrankung vor 11 Jahren nicht mehr über meine Endlichkeit nachdenken, weil sie damals plötzlich so nahe war. … Scheinbar bin ich jetzt tatsächlich ganz genesen, dass auch solche Gedanken wieder kommen.
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