Täter_in – Opfer – Umkehr

Oder: Über das Wesen von Gewalt in der Familie anhand eines Beispiels

Dieser Beitrag wiederholt in anderen Worten manches vom vorherigen Artikel. Ich belasse es dennoch der Vollständigkeit halber so für jene, die vielleicht nicht beide Texte lesen. Es ist nicht viel Wiederholung. Ich bitte um Verständnis.

Ich sehe meine Mutter etwa einmal jährlich. Öfter schaffe ich es nicht, so zu tun, als wäre alles gut und ihre verbalen Angriffe zu verkraften.

Aber wehe, dieses Konstrukt der Lüge wird hinterfragt. Dann gibt es Streit, dann gibt es Schuldzuweisungen auf beiden Seiten, die zu keinem Erfolg führen. Dann werden die tiefe innere Kluft, im Grunde der Hass aufeinander als Personen und zugleich der tiefe verinnerlichte Wunsch danach, eine Familie zu haben sichtbar.

Aber Familie sind wir nur, wenn wir die Gene betrachten und vermutlich trage ich etliche Verhaltensmuster meiner Eltern in mir, selbst wenn ∑ich mich dafür zutiefst schäme. Viele dieser Verhaltensweisen sind auch abgespalten.

Ich besitze ein Handy, dessen Telefon Nummer nur meine Mutter besitzt. Es ist immer ausgeschaltet. Sie kann also nur Nachrichten hinterlassen. Meine Adresse und Telefonnummer, die ich im Alltag benutze kennt sie nicht. Nur so fühle ich mich einigermaßen sicher vor ihr.

Folgender SMS-Kontakt ergab sich nun in den letzten Tagen:

Zunächst versuchte mich meine Mutter auf diesem Telefon anzurufen. Sie hat wohl verdrängt, dass es ein extra-Mama-Handy ist, dass ausgeschaltet ist. Denn ich habe es ihr gesagt und sie stimmte zu, dass sie es nur so verwenden würde.

Ich habe dies so eingerichtet, nachdem wir 2010 zwei Therapiestunden gemeinsam nahmen und ich sie mit der erlittenen (auch sexuellen) Gewalt konfrontiert hatte. Damals gab es von ihr die Aussage, dass ich als Kleinkind etwas sagen hätte sollen, dann hätte sie meinen Vater verlassen. Welch absurde Idee, dass ein Kind, das bereits vor dem dritten Lebensjahr sexueller Gewalt ausgesetzt ist, irgendetwas sagen könnte. Sie gab mir die Schuld und das, obwohl sie sogar benennen konnte, wo und wann die ersten sexuellen Übergriffe von meinem Vater stattfanden. Dennoch wollte ich meiner Mutter diese Möglichkeit geben zu verstehen. Heute. Und ich wollte sie mir selbst geben, meine Mutter zu verstehen. … Der Wunsch war so groß, geliebt zu werden von ihr. … Ich musste es versuchen.

Ich habe am 21.3./10:44 einen Anruf von ihr versäumt. Davor zwei unverständliche Sprachnachrichten auf der BOX um jeweils 10:08 und 10:13h.

Dann am 30.4. das erste SMS:

Liebe (Name),
wäre schön wieder was von dir zu hören oder dich evtl. einmal zu sehen!!!!!!
bin bis (Datum) in Wien, dann eine Woche in Ungarn. …
SMS auf Handy genügt!
Bussi Mama

Nächstes SMS am 2.5.:

Wiederholung obiger SMS mit Zusatz:

2. VERSUCH!!!!!!!
habe 50 frei SMS damit ich erfahre wie es meiner „Familie“ geht und ob sie etwas braucht!!!!!! Machst es mir nicht leicht Kontakt zu halten ….
Bussi Mama

Erst am 3.5. habe ich die vorherigen Kontaktaufnahmen gehört und gelesen.

Hatte dieses Handy seit Monaten ausgeschaltet, da wir sehr belastet waren und auch der letzte Besuch bei meiner Mutter (kann nicht einmal unsere schreiben, da sich Innenwesen weigern, dass sie ihre Mutter ist) wieder einmal auch verletzend war. Wobei ich muss auch zugeben, dass er auch schöne Momente hatte. Leider hatten die verletzenden wieder die Überhand, da mir verboten wurde zu sagen, wenn sie mir weh tat.

Das erfolgte etwa so:

Meine Mutter meinte, dass das Problem mit Kindern beginnt, sobald man sie als kleines Bündel im Spital mit nach Hause bekommt.

Ich wollte diese Bemerkung nicht so ernst nehmen und sagte unter lachen: „Danke!“ Worauf sie und ihr Lebensgefährte irritiert reagierten und sich über meine Aussage mokierten.

Meine Antwort:
„Es verletzt mich, wenn du sagst, dass ich nur ein Problem bin.“

Es wurde mir verboten dies zu sagen, da ich ja keine Kinder hätte und gar nicht wüsste und was soll der Blödsinn mit verletzen?! Dass dieses Kinder haben oder eben nicht ein riesiger Trigger ist, ist meiner Mutter weder bekannt noch könnte sie mit einer solchen Aussage irgendetwas anfangen.

Hier sprang meine Ex-Schwägerin ein und stärkte mir den Rücken. Sie meinte, was das denn damit zu tun hätte, ob ich Kinder habe oder nicht? Sie sagte mir danach, dass sie sich sehr zurückhalten musste ihnen nicht zu erzählen, dass mein Vater mich geschwängert hatte und wie schlimm diese Angriffe für mich sein müssten.

Etwas später im Gespräch versuchte ich einen anderen Aspekt meines Wesens verständlich zu machen und sagte in etwa: „Tja, das ist vielleicht schwierig zu verstehen, da ich hochsensibel bin und wie das ist…“

Meine Mutter blaffte: „Du bist nicht hochsensibel, du bist ang’rührt!“

… Ja vermutlich hätte ich schon längst gehen sollen, aber ich gerate bei solchen Anfeindungen stets in Schockstarre. Kann mich nicht bewegen, schlucke herunter, sitze aus oder im besten Fall, versuche ich es zurück zuweisen. Was ich auch hier tat. Dies prallte jedoch an eine Mauer, denn mit „an’grührt sein“ lässt sich auch meine Aufregung über die Beleidigung als Bestätigung ihrer Aussage erklären. Ein Killer-Argument, das keinen Widerspruch duldet. Wie meine Mutter niemals Widerspruch duldet. Jede meiner Wahrnehmungen sind Blödsinn und werden mir abgesprochen. Es ist unerträglich, wenn ALLES falsch ist, was ich tue und fühle.

Dritter Angriff an diesem Nachmittag diesmal vom Lebensgefährten meiner Mutter:
„Wer Allergien hat, hat nur zuwenig Sex.“  als Antwort auf meine vielen Nahrungsmittelunverträglichkeiten.

Abgesehen davon, dass diese Erkenntnis von was-weiß-ich-woher stammt, triggerte sie enorm. Ich konnte sie nur als bewussten Untergriff auffassen.

Ich verließ also Anfang Februar meine Mutter mit dem Gedanken, sie jetzt sicher ein Jahr nicht mehr sehen zu wollen. Es tat mir sehr gut, dass meine Ex-Schwägerin mir Recht gab in allen Punkten. Sie hatte es ebenso übergriffig wahrgenommen.

Am 4.5. antwortete ich auf das SMS meiner Mutter mit dem Vorwurf, dass ihre Familie sich nie bei ihr meldet, mit:

„Was soll ich antworten? Du machst es mir auch schwer Kontakt zu halten. Der letzte Besuch bei euch hat mir wieder sehr weh getan. Ich brauchte Wochen mich zu beruhigen. Daher will ich dich dzt. nicht treffen. Und ich gebe dir Recht, dass wir keine Familie sind. Das waren wir nie. Jetzt will ich heilen so gut es geht, von dem als Kind erlittenen. Das ist unmöglich, wenn ich mit dir zuviel Kontakt habe, weil du mir weh tust. Und (Name des Lebensgefährten) ebenso. Leider.
Bussi (Name)“

Ihre Antwort am 6.5./11:40h: „WARUM“

Meine Antwort um 12:05:

„Ich weiß, dass du es nicht verstehst. Ich habe schon öfter versucht es zu erklären. Zuletzt beim letzten Besuch. Ich sagte, ich bin hoch sensibel, d.h. vielmehr bin ich hoch sensitiv. Ich nehme viel mehr wahr, als andere Menschen. Du nanntest mich ang’rührt, statt nachzufragen, was ich meine. Wir sind einander so fremd. … Das war nur eine Aussage von mehreren, die mir weh taten.

Danke, dass du jetzt gefragt hat. Ich merke, dass du dich bemühst. …“

Um 12:33h sandte ich noch folgendes SMS nach:

„… will noch ergänzen, dass auch ich mich bemühe. Worauf genau bezog sich das „WARUM“ von dir?“

Um 19:39h dann ihre Antwort auf die ich noch nicht reagiert habe:

„Liebe (Name),
kann verstehen, dass du nach dieser schrecklichen Kindheit noch immer daran leidest und werde dich nicht mehr kontaktieren, da es dich ja zu sehr belastet … auch mich belastet es wie du mit mir umgehst, obwohl ich dir ja nie geschadet habe … die (finanzielle Unterstützung) werde ich dir weiter als „Wiedergutmachung“ schicken … alles Gute deine Mama“

Lese nur ich den Zynismus? Ich weiß es nicht, aber tatsächlich hälfe es mir mehr, wenn sie irgendeine Verantwortung für ihr Handeln übernehmen könnte. Mich als Baby stets im Gitterbett lassen und mich nicht hochnehmen und nur ungern zu berühren, als wäre ich ein wildes Tier, dass sie fürchten muss! … Ich weiß, dass es sie triggerte. Mir untersagen mich gegen meinen (auch sexuell) übergriffigen Vater zu wehren. Mir die Schuld geben für Vaters Jähzorn. Mich als Mensch ignorieren. Ich hatte so zu sein, wie sie mich haben will. Wenn ich bis heute nicht so bin, bin ich die Böse und sie geht.

Geld ist heute die einzige Lösung die sie hat. Es ist das einzige, das sie mir bieten kann. DAS ist das Traurigste an dieser Situation. Und da ich es brauche, war ich geneigt zuviel hinzunehmen. Wollte es als ihre Art um Verzeihung zu bitten akzeptieren. ABER es schadet mir, wenn ich mich mit dem Schielen auf ihre monatliche Überweisung und zusätzliche Geldbeträge, wenn ich sie besuchen komme aufgebe. Ich bleibe stecken und kann nicht wie ich möchte weiter heilen. Und letztendlich möchte ich mir gerne etwas dazu verdienen können. Ich möchte auf eigenen Beinen stehen, das mir durch diese Kindheit schwer gemacht wurde. Letztendlich wäre es ein mich verkaufen für ihr Seelenheil. Das haben wir nicht nötig und es schadet uns!

Das Schlimmste an dieser Situation ist die Sprachlosigkeit und Ohnmacht. Die Wiederholung der Kindheit – ein Trigger, dass es keine Möglichkeit der Verständigung gibt. Dass sie so verhärtet und aggressiv ist, wo es kein durchdringen gibt. Ich verstehe sie sogar, da ich mir schon oft dachte, dass sie vermutlich verrückt würde, würde sie sich alles eingestehen, das sie und ihr Ehemann, den sie stets vor seinen Kindern verteidigt hat, statt umgekehrt, den Lebewesen antaten, denen sie das Leben „geschenkt“ hatten um ihnen danach jegliche Lebendigkeit zu rauben.

DAS lasse ich nicht zu. Nicht mit meinem Leben. Sie war nur diejenige, welche die Aufgabe hatte mich zu gebären. … langsam werde ich ihr vielleicht dankbar dafür! Mehr tat sie nicht. Zumindest nicht viel mehr?

Es ist mir bewusst, wie schwierig es ist Mutter zu sein. Mit allen Zweifeln und Unzulänglichkeiten. Sie konnte es nicht besser, sie ist selbst eine schwer traumatisierte Person, die den zweiten Weltkrieg als Kleinkind in der Großstadt psychisch sehr beschädigt überlebte. Sie hat keine Liebe für sich und hatte keine Liebe für ihre Kinder. Zumindest war es ihr unmöglich, sie zu zeigen, so sie denn da war und ist, irgendwo in ihrer Seele.

Es ist eigentlich umgekehrt. Sie ist jetzt verrückt und könnte an dem Eingeständnis, an der Übernahme ihrer Eigenverantwortung heilen. Es fehlt ihr an Mut dazu? Wer weiß, warum sie so ist. Sie lässt mich nicht heran, es zu erkennen.

Wer weiß, wie lange sie es diesmal durchhält, sich nicht mehr bei mir zu melden? Es ist nicht das erste Mal, dass sie dergleichen ankündigt und es wenige Wochen später wieder verdrängt hat und so tut, als wäre nichts gewesen. Es ist ihre „normale“ Reaktion sobald ich von der Gewalt in der Kindheit spreche, es anklingen lasse. Dann wenn ich meine Bedürfnisse einfordere.

∑Ich sollte den Kontakt wieder beenden! Sie beim Wort nehmen und erinnern, wenn sie wieder auf uns zukommt. Ich hatte schon einmal 20 Jahre keinen Kontakt zu ihr. Dann gab ich ihr eine Chance auf Wunsch meines Bruders, der damals schwer erkrankt war. Alter macht nicht zwingend weise und auch nicht liebend. Ob es eine Nähe geben kann, bevor sie stirbt? Vielleicht an ihrem Totenbett? Vermutlich eine Illusion, der ich nicht nachhängen sollte. Ich habe versucht was ich konnte. Ich bin mir selbst die Nächste, muss und will mich/uns lieben und auf meine/unsere Bedürfnisse achten.

Was bleibt ist, dass es enorm weh tut, keine Mutter zu haben, die ich lieben könnte, einfach so.

34 Gedanken zu „Täter_in – Opfer – Umkehr“

    1. Lieber FÜNFERLPRINZ,
      ich habe dich keinesfalls falsch verstanden. Es ist absolut in Ordnung, wenn du kein gefällt mir gibst. Mir geht es auch öfter so, dass der Inhalt doch nicht gefallen kann, die Tatsache, dass es geschrieben wurde jedoch sehr wohl. Mal reagiere ich so, einmal so.

      Ich habe deine Kommentare erst heute veröffentlichen können, weil ich schlicht keine Kraft hatte, mich ihnen zu widmen. Das kann passieren, dass ich länger für eine Reaktion brauche. Dafür bitte ich um Verständnis.

      Liebe Grüße
      „Benita“

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  1. noch einen Nachtrag, war etwas ungenau, nicht nur die Person, die dir das angetan hat, sondern, ich kenne es sehr gut, deine Mutter, deine Familie, ich kenne das sehr gut, meine Schwestern etc…..
    Ich gebe ihnen Macht, wenn ich auf ihr Verständnis, ihre Entschuldigung , ihr Verständnis warte…
    Ich brauch das nicht, diese unsagbare Kränkung.
    Ich habe Ihnen gesagt, was es mit mir macht, sehen müssen, daß sie es nicht verstehen, aber das ist ihr Problem.
    Es ist mein Leben. Ich bin etwas freier. Ich gehe meinen Weg für mich.
    Sie haben keine Macht mehr.

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  2. puuh,
    erst wollte ich „gefällt mir “ drücken, aber es gefällt mir nicht, ganz und
    garnicht.
    Ist auch schwierig für mich so öffentlich zu schreiben mit diesem Thema, kommen viele fragen und antworten, ich bin ein mann, aber ich habe auch eine erfahrung dieser art, nicht in der familie sondern mit einer in der kirche weiblichen…. und schon kann ich es nicht mehr darüber schreiben als ich ein kleiner junge war, und sie war gepaart mit schuld und verwerfung und dem sturz aus dem paradies.
    und welche familie?
    und das ich der anderen person Macht gebe, wenn ich auf eine Entschuldigung oder Mitgefühl warte, war mir lange nicht bewusst.
    ich würd gern nicht öffentlich schreiben, das berührt auch mich so und ich will nicht nackt sein vor anderen..

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    1. Lieber FÜNFERLPRINZ,
      danke dir für deinen Kommentar, obwohl es dir so schwer fiel und für deine lieben Worte, dein Mitgefühl.
      Warum ich öffentlich schreibe und mich dennoch nicht nackt fühle ist, dass ich keine Einzelheiten schreibe und immer, selbst wenn es vielleicht gar nicht so aussehen mag beim Lesen, auf die Heilung fokussiere. Was hat sich geändert, wie kann ich heute schon damit umgehen, etc. Oder auch was könnte mir helfen. Manchmal hilft auch das Verbot darüber zu sprechen zu durchbrechen! Ich bin sehr viel stärker geworden, seit ich hier öffentlich dazu stehen kann. Und es ist ja eine Halböffentlichkeit, denn ich schreibe unter Pseudonym, verwende niemals Namen. Klar kann ich ausgeforscht werden, aber das bedeutet auch Arbeit. Zudem sagte ich mir bereits als Jugendliche: „Diejenigen, die mir dies antaten sollen sich verstecken und nicht ich!“ Allerdings habe ich auch einmal einen Text geschrieben, in dem es inhaltlich darum ging, dass bei sexualisierter Gewalt nicht das Private sondern das Intime öffentlich ist. Es ist eben nie ganz trennbar. Intimes wurde missachtet und tiefst verletzt. Das ist nie wieder rückgängig zu machen. Es geht darum, wie kann ich heute damit umgehen, wie kann ich mich schützen, wie kann ich soweit heilen, wie nur möglich. Und es geht mir auch sehr darum, wie kann es in Zukunft immer öfter verhindert werden. Dazu muss ich auch darüber berichten. Dann können vielleicht Menschen verstehen, die dies nicht erlebten und etwas dagegen unternehmen, wenn sie Gewalt an Kindern wahrnehmen.
      Viktor Frankl sagte: „Dem Leiden einen Sinn geben.“ Es muss einen Sinn gehabt haben, dass ich dies erlebte, für mich, damit ich damit leben kann. Es hat mich Vieles gelehrt, das ich nun auch gerne weitergeben möchte.

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    1. Herzlichen Dank liebe Sophie, kann erst heute reagieren. Alles viel derzeit. Zuletzt schrieb mir meine Mutter, dass sie für meine Sorgen immer da ist. Ein Hohn, den sie nicht wahrnimmt in ihrer psychischen Einschränkung. So verursacht sie immer wieder ein Gefühlschaos bei mir. Doppelbotschaften machen verrückt heißt es! Es tut sooo gut, dass du und andere dies ebenso seht und deine Worte und Zuwendung fanden den Weg in mein Herz. ❤ 🤗
      Einen wunderschönen Abend dir. 🌜 💫 ✨

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      1. dieses ‚ich bin da für dich‘ – ‚ich bin nicht da für dich‘ ist wirklich eine echt beschissene emotionale geschichte.
        ich wünsche dir von herzen, dass du da irgendwie schutz vor findest.

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    1. Liebe Melli,
      ich kannte das Video von Dami Charf und glaube es sogar schon mal Luise verlinkt zu haben, aber es war heute und hier wieder hilfreich, es nochmals zu hören. Danke dir für die Erinnerung.
      Dami sagt auch, dass sie es noch nicht schaffte komplett loszulassen.
      Ich dachte, dass ich das mit meiner Mutter schon kann. All dies gar nicht mehr erwarte und dann packt mich dieses Muster im Kontakt mit ihr wieder und zieht mich so enorm herunter. … Es gilt es zu betrauern. Ich habe es denke ich im Kopf abgehakt und das Herz, die Seele vergessen. Im Grunde habe ich ähnlich agiert, wie meine Mutter. Ich habe sie und die Gefühle mit ihr in Zusammenhang verdrängt. Nicht ganz, aber zuviel!
      Ich will das kleine verletzte Kind in den Arm nehmen und selbst trösten lernen. … Jetzt und ab nun!

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      1. Deinen letzten Satz finde ich wunderschön! Ich schreibe mir jeden Tag folgendes auf: Selbstfürsorge – ich sorge für mich wie eine Mutter ❤️ das hilft ein bisschen – damit ich es nicht vergesse.

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          1. Gerne! Ja der Zusatz ist bestimmt sehr hilfreich. ❤️Ich kann mir das mit dem Innenwesen in seiner Getrenntheit leider schwer vorstellen, da ich mich als Person als Ganzes sehe, jedoch habe ich einige Verhaltensmuster meiner Mama übernommen gehabt und einige treten besonders im Familienleben zu Tage. Da waren viele verletzende Dinge dabei. Wie ist das bei dir/euch in Bezug auf DIS? Du brauchst die Frage auf keinen Fall beantworten wenn dir das zu viel oder zu persönlich ist!!

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            1. Ähm, es geht gar nicht um zu persönlich. Ich weiß schlicht nicht, was ich schreiben soll. Ich weiß bloß, dass es ein Innenwesen gibt, das immer mal mit dem Namen und Handschrift meiner Mutter schreibt. … Ui, jetzt haben wir einen kleinen Disput, ob dieses Innenwesen am Blog einen Kommentar schreiben darf. Mag ich aber nicht, weil er autoaggressiv ist. Und ich habe, was ganz viele Menschen mit DIS nicht haben hier Co-Bewusstsein. D.h. ich kann es steuern, was enorm viel ist und ein großes Glück, aber auch viel Arbeit. … Ist das genug Einblick? … Ich freue mich über Nachfragen und dein Interesse und merke erst dann, wie schwierig es wird. Also keine Angst und frage bitte weiter, wenn du magst. Bloß heute mach ich nun Schluss mit dem Schreiben. ❤

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      2. Jetzt habe ich ein bisschen zu schnell gedrückt und weg war die Antwort. Ich kenne dieses Teilverdrängen sehr gut. Meinen Vater sehe ich ganz selten (alle Jahre durch Familienfeiern o.ä.) und trotzdem sind die Muster und Gefühle wie auf Knopfdruck da und die Hoffnung, dass er irgendwann zu mir sagt: „Es tut mir leid“ Bei meiner Mama ist es noch um einiges komplizierter (gewesen) Viel hat sich durch die Achtsamkeitsübungen verbessert. Ich erkenne nun wie sich meine Stimme, mein Verhalten, meine Gefühle, mein Sein ändert und kann gegensteuern – bei mir bleiben und ich habe gelernt Grenzen zu ziehen um mich und meine Lieben zu schützen – ein Prozess ❤️ Ich wünsche dir, dass du den für dich/euch besten und heilsamsten Weg findest!! ❤️

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        1. Danke dir, das wünsche ich dir auch ❤ 😊 🍀
          … Ja, Meditation und Achtsamkeitsübungen und auch Yoga sind sehr hilfreich. … Leider trifft jede Abgrenzung meinerseits auf Aggression bei meiner Mutter. Dennoch denke ich war es heilsam diese Zeit zu haben, wo ich es gegen ihren Widerstand wag(t)e zu mir zu stehen. Ihre Zurückweisung tut weh, aber es ist im Grunde ihr Problem.
          Hab einen schönen Abend ❤

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  3. Vielleicht wäre es wirklich besser den Kontakt ganz einzuschränken, weil ich keine wirkliche Annäherung sehen kann. Deine Mutter ist so sehr in ihrer eigenen Wahrnehmung plus Gefühle gefangen, dass sie wahrscheinlich gar nicht anders kann. So sehr wir uns wünschen mit Gesprächen alte Verhaltensweisen aufzulösen, desto weniger klappt es in der Realität. Bei meinen Eltern hat nur die Zeit und ein eindeutiges Verhalten meinerseits einige positive Dinge zutage gefördert. So langsam, nach über 15 Jahren baue ich eine „Beziehung“ zu meinem Vater auf. Das hätte ich nie für möglich gehalten.
    Das Wichtigste ist, dass du auf dich aufpasst. Selbst wenn der Wunsch nach Liebe und Zuwendung von deiner Mama so groß ist, aktivier das erwachsene Ich, welches die Realität im Auge behält!
    Schönen Sonntag von Annie

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    1. Danke dir für deine Worte. Ja, ich habe mich im Vergleich schon sehr gelöst, auch wenn das vielleicht nicht so klingen mag. Die Doppelbotschaften meiner Mutter, dieses komm her und geh weg zugleich und das ich will dich (mit Haut und Haaren) hat mich vor 25 Jahren so verzweifelt gemacht, weil ich immer das Gefühl hatte, ich sei ihre Mutter und setze ein Kleinkind aus. Nicht umsonst gab sie mir den Namen ihrer früh verstorbenen Mutter. Damals habe ich den Kontakt beendet, um dort überhaupt heraus zu kommen. Dieses Klammern kommt immer wieder und wird sich wohl nicht ändern. … Die Realität schmerzt noch immer enorm, aber das darf ja sein. Vielleicht hilft das, mir selbst Mutter zu sein und meine Tränen liebevoll sein lassen und anzunehmen.
      … alles Gute weiter im Kontakt mit deinem Vater (Eltern) und noch einen schönen Sonntag Abend
      „Benita“

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  4. 😑 mit völlig anderem Hintergrund habe auch ich solche Nachrichten bekommen. „Ich werde mich jetzt gar nicht mehr melden/auch mir tut das nicht gut.“
    Tut ziemlich weh. Weil man sofort das Gefühl bekommt etwas falsch zu machen und einem anderen Menschen weh zu tun.
    Meine Liebe, ob sie es wohl jemals verstehen wird, deine Mutter?
    Klingt als sei dieser Teil in ihr sehr abgespalten – wenn sie es sich eingestehen würde, bräche womöglich ihre Welt zusammen.
    Aber das ist ja nicht dein Problem, ist es wirklich nicht.
    Es ist schade und tut weh – dennoch klingt es für mich, als würdest du den Kontakt vor allem für sie aufrechterhalten.
    Alles Liebe!!!!

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    1. Ja, ich fürchte, dass du das richtig siehst. Vielen Dank für deine Worte. 😌 Mein Anteil am Kontakt ist wohl der Wunsch nach einer (liebenden) Mutter. Bloß weiß ich, dass sie dort nicht zu finden ist, wo meine Mutter lebt. In ihrer abgespaltenen Phantasiewelt.
      Es ist so schwer, das anzunehmen und nicht ein nettes Wort gleich wieder als Zuwendung zu deuten, die alles andere ungeschehen macht. … Und es gibt den Wunsch nach einer Annäherung noch in diesem Erdenleben. … Eine Illusion!! 😢
      Auch dir alles Liebe
      „Benita“

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  5. Liebe Benita! Ich möchte dich/euch umarmen wenn du/ihr (soweit möglich) wollt. ❤️Ich fühle, auch wenn das Ausmaß meines Leidens sich niemals mit dem deinen vergleichen lässt, mit dir/euch. Das Abgetrennt- und Nichtgeliebtsein schmerzt so sehr. Wenn man spürt, dass das Kind-Elterngefüge krankhaft verschoben ist, dies aber auf taube Ohren und Herzen stößt. Ich bin überzeugt davon, dass es die Aufgabe der Eltern ist zu geben und der der Kinder zu nehmen. Als Baby und Kleinkind ausschließlich. Du musstest bereits als Baby geben – Unvorstellbares, unaussprechlich Grausames… Ich wünsche dir so sehr, dass dir vom Leben reine Liebe und Güte geschenkt wird, dass du nehmen darf ohne dafür etwas erbringen zu müssen. ❤️ Alles Liebe!

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    1. Liebe Melli,
      deine liebevollen Worte tun so gut. ❤ Herzlichen Dank auch für die Umarmung, die ich gerne annehme.
      Dein Mitgefühl ist viel mehr, als ein Pflaster oder ein Verband auf eine tiefe Wunde, es ist eine Heiltinktur, die weit nach innen vordringen kann. Danke dafür. ❤
      Auch dir wünsche ich von Herzen, dass du diesen Schmerz mit den Eltern, den du so wunderbar beschreibst, den auch du kennst – in anderer Weise – hinter dir lassen kannst und heute ganz viel Liebe erfährst.
      So sehr schätze ich, wenn du mitunter über deine Kinder schreibst und wie du dich mit den erlebten und weitergegebenen Erfahrungen auseinandersetzt. Du machst Mut.
      Dafür wünsche ich dir weiterhin viel Erfolg und dass es stets leichter wird und ganz viel Liebe für dich und in deiner "kleinen" Familie. ❤ … Ich hoffe du verstehst mich richtig. Bin ganz berührt und fürchte gar nicht richtig formulieren zu können.
      Alles erdenklich Liebe dir und ebenfalls eine liebe Umarmung ❤
      "Benita"

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      1. Liebe Benita! Deine Worte berühren mich sehr und ein jedes findet den Weg in mein Herz! ❤️ Auch ich danke dir/euch für deinen/euren Mut und die Ahnung davon, dass es die Liebe ist, die die Oberhand gewinnt und nicht der Hass. (Wobei natürlich Hass, Wut und Trauer Ihre natürliche Berechtigung haben) Auch ich kann meine Gefühle und Gedanken ganz schwer in Worte fassen ☺️ Ein Sprichwort, dass ich heute gelesen habe und das mir gerade wieder in den Sinn kommt: Irgendwann scheint die Sonne auch in unsere Fenster (aus Russland) 🌞❤️ Alles alles Liebe dir/euch!

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  6. Liebe Benita ❤
    Ich habe deine beiden Beiträge gelesen.
    Nun verstehe ich, weshalb Du dich oft so mit freust, wenn ich meine Beziehung zu meiner Tochter – aber auch diese zu mir – zu heilen versuche und es uns auch ganz gut gelingt.

    Ich kenne dieses ja auch mit meiner Mutter.
    All das Verleugnen, schön Reden und das Übertragen aller Schuld und Verantwortung auf MICH.
    Auch das permanente mich-schlecht-Machen.
    Und ja, meine Mutter ist ebenfalls Gewaltopfer.

    Als Kind durfte ich sie nur selten sehen – meine Oma verbot es.
    Als ich erwachsen war, wollte ich irgendwie alles nachholen – aber ich bin mir inzwischen bewußt, dass mein Frau-sein auch meine Mutter triggerte. Und dass sie mir so alles gab, das sie selbst erlitten hatte.

    Nachdem sie 1995 auf der Seite meines Exmannes gestanden hatte und verhinderte, dass ich ihn wg. Mißbrauchs meiner Tochter anklagen konnte, brach ich den Kontakt ab.
    Aber es ging mir wie dir.
    Und ich hatte sie doch auch lieb.

    So ca. alle 10 Jahre versuchte ich es.
    Jedes mal geschah exakt das Selbe.
    Exakt die selben Geschichten, Wort für Wort.
    Und jedes Mal zog ich mich wieder zurück.
    Das letzte Mal nun 2014, als ich mein 2. Mal heiratete.

    Dieses Mal wird es keinen weiteren Versuch geben.
    Sie hat ja meinen Bruder.
    Dieser hat seine eigenen Methoden sie zu strafen.
    Aber emotionale Gewalt ist sie ja gewohnt. Das will sie auch nicht verlieren.

    Und so lasse ich nun meine BEIDEN Elternteile im Alter alleine. Und meinen Bruder. Denn sie haben nichts gelernt und nichts geändert oder geheilt.
    Das ganze Leben lang nicht.

    Und deshalb will ich es anders tun.
    Deshalb gehe ich auf mein Kind zu und versuche unser Leid zu heilen helfen. Damit es endlich besser wird.
    Paß gut auf dich auf. ❤

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    1. Danke dir, das mache ich. ❤
      … Meine Mutter hat ja mittlerweile auch meinen Bruder verloren. Auch er hat kaum Kontakt, lässt sich aber für Geld leicht überzeugen sie zu besuchen. Aber auch das ist bei uns so, dass ich die einzige bin, die tatsächlich hinsieht und an sich arbeitet. Auch mein Bruder will nicht fühlen. Und er ist meiner Mutter sehr ähnlich. … Auf alle Fälle hab ich jetzt mal Ruhe. Ich lass einmal setzen, ob ich meine Mutter wieder sehen mag, falls sie will. … Auch meine Mutter braucht offenbar diese emotionale Gewalt, in die sie mich auch hineinzwingt, wenn ich sie wegstoßen muss, um leben zu können und Luft zum atmen zu haben. Aber die hat sie ja auch bei ihrem Lebensgefährten täglich. Dachte schon, dass diese Todesängste als Kind im Krieg von ihr emotional immer wiederholt werden. Das Leben muss schlecht sein zu ihr, nur dann passt es ins Lebenskonzept.
      Das auf dein Kind zugehen durchbricht die Gewaltspirale. 🙂 ❤
      Daher bemühe ich mich auch um meinen Neffen, damit er verstehen kann irgendwann, wenn er mag.
      Und mein Wunsch nach sozialem Engagement zur Gewaltprävention.

      Nochmal alles Liebe dir. ❤

      Gefällt 4 Personen

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