Leben mit DIS/DDNOS #18: Der Unterschied

Es gibt sie die Möglichkeit zu fühlen, dass da niemals Liebe war in meinem Leben. Also von Menschen. Ich wurde geschätzt, gemocht, von meinem Bruder (vielleicht auch von anderen?) ob meiner Fähigkeiten beneidet. Mein Bruder beneidet mich jedoch vor allem dafür, dass ich mich von den Eltern denen er hörig war und ist trennen konnte. Das war stets ∑mein Überlebenstrieb, ∑mein Wunsch zu leben. Ich tat was Not-wendig war, um zu leben statt zu vegetieren.

Das ist es, was uns immer wieder antreibt. Jetzt hat es uns offenbar zu dieser Meditation geführt, von der wir zuletzt berichteten.

Es geht momentan um das meditieren zum Thema Liebe. Den Unterschied, wenn ich mir bewusst mache, dass da keine Liebe war in meiner Kindheit und auch in meinem Leben als Erwachsene. Wenn ich mir das bewusst mache, tut es weh. Es tut so sehr weh, dass ich um dem Schmerz zu entgehen wütend werde. Ich benenne alle Schuldigen, die ich für meinen Schmerz verantwortlich mache. Ich hadere, vielleicht zurecht, aber was bringt es mir? Finde ich dadurch Liebe? Kann ich mich so lieben lernen? Eher nein! Ich tue mir leid, dass all dies so gekommen ist. Und weil meine Kindheit und Jugend so schrecklich war — und es war schrecklich ohne jeden Zweifel!!! — ist auch klar, dass ich heute keine Liebe in meinem Leben habe. Fazit: Ich tue mir leid und finde mich ab!!????

Und das habe ich lange getan. Ich dachte, dass ∑ich ja ohnedies nichts zu bieten habe für eine Liebe. Ich habe den überwältigenden Schmerz verdrängt und weg gelächelt. Als uns eine liebe Freundin vor einem Jahr fragte, wie ich denn ohne Beziehung, ohne Liebe leben könne, brach mir die Stimme. Ich winkte mit den Händen ab und antwortete nur: „anderes Thema, bitte!“ Das bedeutet, ich lebe damit. Nicht gut, sogar eher sehr schlecht, aber ich habe keine Wahl – dachte ich!

Jetzt meditiere ∑ich also seit einigen Tagen mit dem Fokus auf die Liebe in meinem Leben. Ich soll mir in dieser Meditation ja vorstellen, dass ich ein glückliches Leben führe und ich habe niemals gerne alleine gelebt. Dafür tue ich es bereits seit 27 Jahren. Es war die Entscheidung, besser alleine zu leben, als weiter Gewalt zu erfahren. Ich musste erst meine Erfahrungen ansehen, wollte nicht weiterhin in Beziehungen eine Fortsetzung unserer Kindheit/Jugend erleiden.

Ein glückliches Leben imaginieren bedeutet für mich in aller erster Linie geliebt zu sein. Was auch immer ich tue: Buch, Engagement, alles was ich mir an Tätigkeiten erträume, liegt Lichtjahre hinter diesem Wunsch.

Also üben wir uns in der Vorstellung geliebt zu sein. Täglich. Und wir fühlen den tiefsten Schmerz, ohne ihm zu entfliehen. Weil es in dieser Meditation keinen Ausweg des Zornes gibt UND DAS IST WUNDERVOLL! Also sehe ich diese geschundene Seele, spüre meine Übelkeit und das Würgen und begleite mich im Prozess mich selbst lieben zu lernen und eine Liebe in meinem Leben visualisieren zu wagen.

Was habe ich (mir) zu bieten? Vieles! ∑Ich bin es wert geliebt zu sein. Amen! (Ist nicht ironisch gemeint, seht es als Gebet?!)

31 Gedanken zu „Leben mit DIS/DDNOS #18: Der Unterschied“

  1. Oh wow, liebe Benita! Es kommt bei mir an wie mächtig diese Meditation, dieser, dein Prozess ist. Ich bekomme eine Gänsehaut.
    Sich Liebe vorzustellen, wo vorher keine war, dass geht mitten rein in die Seele, in den Schmerz und darüber hinaus. Ich weiß wovon du sprichst. Auch die Wut als Ausweichstrategie kenne ich.
    Die Zeit scheint wirklich reif bei dir/euch, dass da so viele Türen aufgehen können und hingeschaut/hingefühlt werden kann.
    Ich freue mich richtig mit dir! 🙂 ❤

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    1. Vielen lieben Dank, liebe Sophie für dein mitfühlen und die so wunderschönen Worte. 😊 ❤
      Die Zeit ist reif, wieder an manche Stellen zu schauen. Wenn ich aber Termine habe und hinaus muss, kann ich mich ganz schwer konzentrieren auf die Meditation und die Imagination. …. Aber wir bleiben dran. 😊
      Alles Liebe und Gute für dich. ❤
      "Benita"

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  2. Liebe Benita,
    es freut mich sehr, all dies zu lesen ❤
    Ja, ich denke es auch sehr oft – die Dinge brauchen ihre Zeit.
    Aber so viele einsame Jahre – so gut, nun diesen Weg gefunden zu haben.

    "Amen" – soweit ich weiß, bedeutet es "So sei es".
    Welch besseren Abschluß könntest Du hier finden.

    Ich wünsche dir das Allerbeste und noch viel mehr, dass dein Weg dich an die Quelle alles Schönen führt. Wüste hattest Du nun genug.
    Und obwohl ich schon oft eher meine Anbneigung gegen Meditation geäußert hatte, machst Du auch mich doch sehr neugierig.
    Mach dir deshalb keinen Stress (es werden offensichtlich immer mehr Interessierte), ich habe Zeit ❤

    Alles Liebe für dich und euch alle ❤
    Luise

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    1. Liebe Luise,
      Danke für deine lieben Worte. ❤
      Ich hatte tatsächlich zunächst "So sei es!" dort stehen und hab dann nochmal nachgelesen, dass "Amen" über diese Übersetzung hinaus geht. Das war dann mein Entschluss, es als Gebet zu beenden. …… Wg. dem Mail bist du in meiner Liste. Ich will ein Mail verfassen, das ich dann an alle …. natürlich getrennt schreibe. Herzlichen Dank, dass du mich/uns erinnerst, es in Ruhe anzugehen. ❤ 😊
      Alles Liebe auch für dich mit all deinem Innen. ❤
      "Benita"

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  3. Liebe “ Benita“ ganz sicher bist du es wert geliebt zu werden. Ich wünsche dir von ganzen Herzen, dass du dir all die Liebe geben kannst die du brauchst und nur bekommen kannst. Nach so vielen Jahre ohne diese wünsche ich dir von ganzem Herzen dass du diese Liebe eñdlich finden und bekommen kannst 💕🌻

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  4. Sich selbst zu lieben, ist sicherlich die schönste Art der Liebe, denn es Bedarf keiner weiteren Person dafür. Die Schritte in Richtung Selbstliebe zu gehen, sind kostbare Geschenke an sich selbst. Genieße diese Schritte, den keins wird zu klein sein.

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        1. Liebe Melinas,
          Nein, ich hatte es nicht überlesen, hab eh schon ein schlechtes Gewissen. Es hatten sich mehrere gemeldet. Da ich aber gemerkt hatte, dass es mit einem Link für mich nicht getan ist, wollte ich dir und noch zwei anderen ein längeres Mail zukommen zu lassen. Heute! Dann kamen mir diese tiefen Gefühle während der Meditation dazwischen. Bitte hab noch ein bissi Geduld mit mir! Falls ich’s heut nicht schaff, sicher bis Ende der Woche. Ist echt stressig dzt. in meinem Leben 😉

          ….. Danke für’s mitfühlen. ❤
          Alles, alles Liebe dir 🌸🌻
          "Benita"

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