Abschied nehmen!

Seit gestern ist er vermehrt an unserer Seite.

Gerade als beim meditieren diese Depression hochstieg und Innenwesen mit Tränen in den Augen riefen: ”Ich will nicht nach Wien!” und durch nichts zu beruhigen waren, kam er, einer der beiden Kater des Hauses. Er half beim zur Ruhe kommen und spendet Trost. Auch jetzt liegt er in unserer Nähe.

Oft fühlen wir uns in dieser Stadt gefangen, die seit einigen Jahren bereits die Auszeichnung trägt, die lebenswerteste Stadt der Welt zu sein. Oh ja, sie ist schön. Zum Teil ein Freilichtmuseum, umrahmt von Natur. Aber sie trägt eine ansteckende Negativität im Herzen, die deren Bewohner*innen heimsucht. Der Wiener Grant war uns sogar als geborene Wienerin stets zuwider. Wir können und wollen im Jammern nichts Charmantes erkennen.

Aber wir können nicht weg. Nur in dieser Stadt, die uns in ihren Krallen festhält können wir uns eine Wohnung leisten. Oft und oft haben wir es durchgerechnet. Ohne soziale Zuschüsse gibt’s keine Wohnung für uns und dafür müssen wir einige Jahre ohne staatliche Unterstützung an einem Ort in Österreich leben, wenn wir aus Wien fortziehen wollten. Unmöglich! Es ist die Kleinteiligkeit dieses kleinen Staates, der bis ins Letzte in politische Zuständigkeiten unterteilt ist mit eigenen Gesetzen. Das hat einige Vor- und viele Nachteile. Dennoch bin ich dankbar, dass Wien politisch anders tickt, als weite Teile des Landes. …… „Jeder noch so schöne Ort ändert sich, wenn du dort lebst.“, wirft eine innen in die Debatte ein.

Stimmt! Ob ich hier leben wollte, wo ich meine Sommer verbringe? Wohl eher nicht. Das Wesen der Einwohner ist auch hier oft schwierig.

Wien hat viele Vorteile. Von der Kultur über die Anonymität der Großstadt und die grüne Lunge den Wienerwald, ist diese Stadt tatsächlich lebenswert. Vielleicht, so hoffen wir, wird es besser – vor allem ruhiger – in der neuen Wohnung, die am anderen Ende der Stadt liegt. Dort, wo wir kaum Kindheitserinnerungen haben, das könnte Trigger minimieren — hoffentlich! Fast eine uns fremde Stadt in der großen Metropole, die eigentlich zu klein scheint für eine solche Bezeichnung.

Wenn die Wohnung endlich gebaut würde und wir dann eingezogen sind, dann ….. Dann nehme ich mir eine Katze oder einen Kater, die uns trösten, so hoffen wir, wenn es zuviel wird rundherum. 🐱

14 Gedanken zu „Abschied nehmen!“

        1. Danke dir du Lieber für dein Verständnis. Deine Worte treffen uns mitten ins Herz. ….. Wir sitzen hier und weinen uns die Augen aus, weil wir morgen zurück müssen. Da tut es soooo gut, dass es jemand versteht, dass Wien für uns ein Monster ist, weil …… aus verschiedenen Gründen, aber vermutlich weil uns so viele Ecken täglich erinnern und wir nicht zur Ruhe kommen können.
          Herzlichste Grüße
          „Benita“

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  1. In der warmen Jahreszeit genieße ich es, in Kärnten zu wohnen. Aber sobald die ersten Nebelschwaden aus der Drau kriechen und die graue Jahreszeit beginnt, wünsche ich mir jedes Jahr wo anders zu wohnen. In Wien oder in Graz. Wo es ein breitgefächertes kulturelles Angebot gibt. Und öffentliche Verkehrsmittel. Und man nicht danach suchen muss. Aus meiner Sicht hast du den ruchtigen Jahresrythmus. Und ja, Katzen (ich finde vor allem Kater) sind richtige Seelenschmeichler!

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    1. Danke, liebe Laura,
      Ja, Graz wäre vielleicht fein. Ich mag diese Stadt sehr und sie ist doch um so viel kleiner als Wien. Klar kulturelles Angebot, Öffis, da ist Wien perfekt, aber ab spätestens Ende Oktober beginnt die Weihnachtshektik. Und irgendwie ist es immer hektisch, das ist der große Nachteil. ….. Direkt am Land zu leben ist vermutlich genau das Gegenteil an Reizen. Ein zu wenig, statt zu viel?!
      Ich hab so großes Glück, dass ich meinen Sommer hier verbringen darf. 😊
      Danke für deine Zeilen.
      Liebe Grüße
      „Benita“

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  2. Moi, der Kater ist ein echt süßer Seelentröster!!
    Ihr Lieben, Ihr sagt es eigentlich ja eh selber – egal wo man wohnt, man findet immer etwas was nicht ganz sooo toll ist!
    Ich wünsche euch, dass ihr trotzdem gut wieder zu Hause ankommt – immer mit dem Ziel vor Augen:
    Irgendwann – vlt. bald könnt Ihr in Eure neue Wohnung ziehen – vlt. mit einer kleinen Miezekatze!!
    Ich wünsche es euch von Herzen!!
    Und wer weiß, was die Zukunft denn noch alles, Schönes und oft Unerwartetes mit sich bringt!!
    Ganz liebe Grüße! g.

    Gefällt 2 Personen

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