Sein dürfen #3: Wer bin ich(wir)?

Nachdem wir oder ich als Gesamtes dieses Portrait der Schriftstellerin Marjana Gaponenko* gesehen haben, kroch von ganz unten eine Wahrheit über uns hervor:

„Mein Leben ist nichts anderes, als zu versuchen normal zu werden, ohne wirklich zu wissen, wie das sein soll!“

Vielleicht sollten wir darauf verzichten dies anzustreben?

* https://tvthek.orf.at/profile/kulturMontag/1303/kulturMontag/14045695/Marjana-Gaponenko-Die-Zauberin-von-Oz/14666932

12 Gedanken zu „Sein dürfen #3: Wer bin ich(wir)?“

  1. Eine überaus interessante Frage. Was ist aber überhaupt „nomal“? Wird dabei die eigene Persönlichkeit berücksichtigt?
    Die Puppe ist schrecklich. Ich habe einmal eine Installation von Luise Bourgeois gesehen mit einer gefolterten Babypuppe mit der sie die Beziehung zu ihrer Mutter abarbeitete. Auch die Riesenspinne vor dem Guggenheim-Museum in Bilbao ist von Luise Bourgeois und heißt „Maman“. Viele Menschen haben da wohl eine Menge aufzuarbeiten …

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    1. Ja, liebe Myriade, es gibt so viele „normal“, die wir als vollkommen krank ansehen. Und welches „normal“ dann anstreben und darf es dann noch als „normal“ bezeichnet werden? Es ist ein überaus fragwürdiger Begriff in Zusammenhang mit Persönlichkeit, Identität und Selbstwert. Vielleicht ist er überhaupt nur in seiner mathematischen Erklärung brauchbar und für gesellschaftliche, menschliche Belange unbrauchbar? Also nur abstrakt zu verwenden? ….. Ich möge doch normal sein, war der Auftrag meiner Eltern. Deren „normal“ war aber nur abzulehnen. Und doch mussten wir vorgeben so zu sein, um Gewalt möglichst zu minimieren. ….. Seit unserer Pubertät versuchen wir „normal“ zu wirken, um nicht aufzufallen. Aber wozu und was ist die Referenz dafür? Ein sinnloser Kampf!

      Diese Puppe lag am Karlsplatz auf dem Weg zur U-Bahn. Wie sie wohl dorthin gekommen ist? Uns hat erschaudert, aber sie passt gut zu uns. ….. Es liefen ganz viele achtlos vorbei. Obwohl ich stehen blieb, sie zu fotografieren, hatte ich eher den Eindruck, dass ich komisch angesehen wurde.
      Ich frage mich, ob sie dort platziert wurde, oder verloren? Aber sie sieht fast aus als wäre sie drapiert worden?! Und noch dazu ohne Kleidung? …..

      Herzliche Grüße
      „Benita“

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  2. Ja. Können das nur mittragen. Dieses Streben nach irgendwelcher „Normalität“ Und immer wieder dran zu scheitern… Woher das wohl so arg kommt. Und es wäre sicherlich befreiter das nicht zu tun. Nur wonach richtet sich man dann?…
    Liebe Grüße

    Gefällt 3 Personen

    1. Liebe Schattenkinder,
      Also bei uns kommt das, weil wir das immer gehört haben endlich normal zu sein. ….. Von den Eltern verlangt und es war eine wichtige Überlebensstrategie nur nicht aufzufallen (auch in der Schule) um Gewalt und Übergriffe, die uns angedroht wurden so weit wie möglich zu vermeiden.
      Wir haben das Video verlinkt, weil diese Autorin so zu sich gestanden ist in dem Wissen, dass sie scheinbar irgendwie anders tickt als die meisten Menschen. ….. Obwohl die das gar nicht so wahrnehmen.
      Es inspirierte uns zu unseren Gefühlen, Wahrnehmungen zu stehen statt immer wieder zu versuchen andere zu kopieren.

      Unbrauchbare Angewohnheiten ablegen lernen bleibt dennoch unser Ziel.

      Wir haben uns als Kind Schauspieler im TV gesucht, weil die Eltern eben nicht getaugt haben als Vorbilder.

      Hilft diese Antwort ein bisschen weiter?
      Bei uns war es zuvor ein so starkes Gefühl, eine Erkenntnis, ein Aha-Moment.
      Herzliche Grüße
      „Benita“

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    1. Ja, das mit dem Foto finden wir auch. Diese verdrehte Puppe lag mitten in Wien auf dem Karlsplatz und sehr viele Leute liefen achtlos daran vorbei. Uns hat es schockiert ….. und es passt zu uns. Wie sie wohl dorthin gekommen ist? Das finden wir bis heute beunruhigend.

      Danke für deinen Zuspruch. 😊

      Herzliche Grüße
      „Benita“

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