Es ist schwierig für uns zuzusehen, wenn ein Tier leidet. In unserem Feriendomizil sind wir seit Dienstag alleine um ein großes Haus, Garten und zwei Kater zu versorgen.
In diesem Haus ist es seit gut 60 Jahren nicht mehr vorgekommen, dass niemand der Familie anwesend war. Seit die beiden Kater unserer Bekannten hier wohnen, war ihre Mutter, die ebenfalls im Haus wohnt, noch niemals über Nacht fort. Ja, C. ist immer wieder einige Tage oder auch Wochen weg, aber die Mutter war immer eine Konstante, auf sie war Verlass. Nun ist es heuer aber so, dass die alte Dame vielleicht zum letzten Mal in ihrem Leben ihre Verwandten und Freun*innen in Deutschland besuchen fuhr.
Und einer der beiden Kater leidet enorm. Seit nunmehr drei Tagen sitzt er vor einer der beiden Wohnungstüren von U.s Wohnung und wartet und „weint“. Denn er maunzt nicht richtig, es ist ein unterdrücktes Wimmern und er schaut unfassbar traurig. Bislang haben alles gut Zureden und extra Streicheleinheiten noch nicht geholfen.
Zuvor haben wir ihn in die versperrte Wohnung von U. gelassen und ihm Zeit gegeben zu verstehen, dass sie nicht da ist. Er ging auf und ab, stieß seinen Kopf gegen den einen Türstock, dann gegen den anderen und gegen den Tisch. Aber er kam immer wieder zu uns und ließ sich streicheln und etwas trösten. Selbst nach einiger Zeit wollte er jedoch die Wohnung nicht verlassen. Er legte sich auf den Teppich in der Küche und schaute traurig. Sein Zustand war so bedauernswert, dass wir nur weinen konnten.
Dann hatten wir den Eindruck, er möchte in dieser Umgebung alleine sein, was wir ihm ermöglichten. Als wir zuvor ca. eine Stunde später nach ihm sahen, war er gegangen. Zumindest hatten wir ihn nicht gefunden. Hoffentlich haben wir ihn nicht in der Wohnung eingesprerrt. Wir werden nochmals nachsehen gehen. Wir hoffen sehr, dass wir ihm helfen konnten.
Wie wird es diesem Kater wohl ergehen, wenn U. Ende Oktober in eine Seniorenresidenz ziehen wird? Das wird hart für ihn. Er ist zwar C.s Kater, aber sein Herz gehört U.
Liebe Benita Wiese,
„nur“ versuchen beizustehen, ist schon sehr viel! Ihr macht das genau richtig. Auch in die Wohnung gehen lassen, war gut für die Katze, damit sie die Abwesenheit selbst begreifen kann. Ansonsten hilft das „einfach“-Dasein und Zuwendung, wie bei trauernden Mitmenschen genauso.
Herzlichen Gruß, Michael
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Lieber Michael,
Vielen Dank für deine lieben Worte. Ja, wir denken auch, dass es gut war den Kater in die Wohnung zu lassen. Er hatte auch vehement danach verlangt. Heute ist er ruhiger. Vielleicht auch weil er verstanden hat, dass U. nicht da ist.
Herzliche Grüße
„Benita“
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So berührend! Danke! Ich kann das so nachvollziehen… mein Mann möchte deshalb nicht zu lange von zuhause weg, weil er die 21 – jährige Katze nicht allein lassen möchte.Ich hoffe, die Katze kommt bald wieder.Alles Liebe Dr. Beatrix Teichmann-Wirth Personzentrierte Psychotherapie Paletzgasse 22-24/30 A-1160 Wien Tel. 0043676 612 24 07
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Danke, liebe Beatrix, für deine lieben Worte,. Aber weshalb meinst du, dass die Katze bald wieder kommt? Der Kater ist nicht fort. Es ist ein großes Haus, mit drei Wohnungen in dem wir aktuell sind. D.h. der Kater ist im Haus oder Garten, hat aber vor der einen Wohnung gewartet. ….. Er scheint sich aber langsam zu beruhigen und schläft aktuell auf seinem gewohnten Platz. 😊
Alles Liebe
„Benita“
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P.S. wir können deinen Mann sehr gut verstehen. Ein Tier ist ein Familienmitglied, wer weniger darin sieht, sollte vielleicht besser kein Haustier anschaffen.
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Hallo ihr Lieben.
Nur ein Vorschlag: Bachblüten Nr.29. Star of Bethlehem helfen bei Herzeleid!
Segen und liebe Grüße! M.M.
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Danke dir, Monika-Maria für den Tipp.
Liebe Grüße
„Benita“
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Bitte sehr gerne! Liebe Grüße M.M.
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Unser Kater weint auch immer, wenn der Mann im Krankenhaus ist. Dabei bin ich seine Hauptbezugsperson. Heute ist er nicht von der Seite meines Mannes gewichen, nachdem dieser aus dem Krankenhaus kam. Wir haben uns bewusst für diesen traumatisierten Kater entschieden und fahren deshalb seit 5 Jahren getrennt in Urlaub, damit immer eine vertraute Person zu Hause ist. Aber wir bekommen auch unendlich viel bedingungslose Liebe zurück. Er ist etwas ganz besonderes.
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Das klingt wunderschön, dass ihr diesem traumatisierten Kater ein Zuhause gegeben habt. ….. Der Kater hier ist nicht traumatisiert. Zumindest wüssten wir Nichts davon. Aber er ist sehr sensibel und vielleicht ist ihm auch der baldige Umzug von U. in die Seniorenresidenz bewusst. Tiere wissen so viel mehr, als wir Menschen ahnen. Vielleicht ist beides zusammen zu viel für ihn?
Und ja, dieser Kater ist auch ganz besonders. 😊👍
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Katzen sind so besonders feinfühlige Wesen. Und ja, die leiden sehr wenn der Bezugs-Mensch nicht da ist … 😢
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Oh ja, und dieser Kater ist viel sensibler als der andere. Wir können nur versuchen ihm beizustehen, das Leid können wir ihm leider nicht nehmen. 😔
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Mehr braucht es auch nicht. Er ist schon gesegnet, dass er Menschen hat, die sein Leid wirklich wahr nehmen. Herzliche Grüße.
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Wie wahr deine Worte sind, da ist es mit Katzen nicht anders wie mit Menschen.
Herzliche Grüße
„Benita“
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