Gedanke: Erleuchtung hat ein Problem

Dieser Beitrag von Ankordanz hat uns sehr angesprochen. Selbst wenn wir nicht den Begriff „Erleuchtung“ verwenden würden, weil er uns zu fremd ist und auch nicht Teil unserer Gedanken ist, so sind doch alle Erkenntnisse, die er beschreibt oft in unserem Leben.

Aktuell sind diese Erfahrungen entweder Eremitin zu sein, oder kontinuierlich Aggression abzuwehren besonders nahe. Diese Aggression hat seine Auslöser im Grunde nur darin, dass wir vor allem Gewalt Strukturen besser erkennen als andere und daher benennen können. Es ist zu schmerzhaft für viele Menschen, wenn ihnen ein Spiegel vorgehalten wird.

Es ist zu schmerzhaft für uns unter Menschen zu sein und stets zu schweigen.

Gibt es nur den Weg der Eremitin? Wir wissen es nicht? Dieser Beitrag traf uns jedenfalls mitten ins Herz und daher teilen wir ihn gerne.

Ankordanz

Erleuchtung ist komplexes Thema, deshalb möchte ich es hier in einem Ausschnitt anhand des Zitates „Alles verstehen heißt alles verzeihen“ behandeln – was für mich eine wichtiger Schritt auf dem Weg zu Erleuchtung ist.

Wenn ein Mensch alles versteht, erkennt er, wie alles zusammenhängt, wie sich alles gegenseitig bedingt und das hinter jeder Handlung eine auslösende Handlung steht, welche ihrerseits wieder einen Auslöser hat und so fort. Er erkennt, das jeder Schmerz nicht nur einen Täter hat, sondern daß dieser Täter auch in seinem Handeln wieder Opfer seiner Umstände ist. (Das an sich entschuldigt keine Taten und macht nichts ungeschehen: Der Mensch hat einen freien Willen.) Ein Mensch, der also erkennt, das weder er selbst noch irgendjemand oder irgendetwas „perfekt“ ist, wird bei einer Schuld oder Sünde nicht mehr einfach nur auf Sühne und Vergeltung sinnen. Ein solcher Mensch wird immer versuchen, eine Lösung und einen möglichst „milden“ Ausgleich zu…

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4 Gedanken zu „Gedanke: Erleuchtung hat ein Problem“

  1. Ich glaube (und hoffe), es gibt noch einen Weg jenseits der Eremitin. Ich fürchte nur, er ist nicht so leicht, wie er klingt: Der Weg zurück in das Vertrauen – zurück in das Vertrauen, dass die Welt auch ein schöner Ort ist, und dass es Menschen gibt, welche uns so annehmen und lieben, wie wir sind. Das macht den Umgang mit den Menschen nicht leichter (auch ich kämpfe da oft immernoch mit mir selbst), aber es schafft Räume, in denen man sich begegnen kann. Begegnen mal nur in Worten, wie hier, in einem Blog, oder auch im realen Leben, und dann vielleicht ganz ohne Worte, einfach nur so, dass man sich sieht und weiß: Es ist gut, keine Gefahr, einfach nur sein, gemeinsam.
    Ich bin diesen Weg gegangen, und gehe ihn heute noch. Ich habe still gehofft und irgendwann auch laut gesagt: Ich möchte vertrauen. Auch ich werde immer wieder verletzt durch die Angst derer, denen ich vertraue, aber ich versuche es weiter. Und auch ich verletzte immer wieder jene, denen ich vertraue, einfach dadurch, dass ich bin, wer ich bin – damit kann auch nicht jeder ohne weiteres umgehen. Aber ich sehe immer wieder kleine Pflanzen des Glaubens und der Freundschaft wachsen. Ich erzwinge nichts, und es tut weh, wenn ich das Gefühl bekomme, ein solches Pflänzchen geht wieder ein und vertrocknet. Aber ich versuche auch in „das Schicksal“ zu vertrauen, darauf, das mein Weg in diesem Leben einen Sinn hat, und dass ich alles bekomme oder schon habe, was es dafür braucht. Mehr kann ich nicht tun, denn ich kenne den Weg nicht, der vor mir liegt.
    So kann ich wenigstens eines tun: Da sein und meine Arme und mein Herz öffnen – und darauf vertrauen, dass es irgendwie gut wird, auch wenn ich Angst habe.
    🙏🍀🌈

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    1. Lieber Ankordanz, es ist schwierig hier zu antworten. Zunächst klingt der Weg für uns nicht leicht. Wir kennen die Hürden Vertrauen zu lernen. Allerdings ist das Vertrauen in die Schönheit der Welt, das wir absolut haben und das Vertrauen, dass es Menschen gibt, die uns annehmen und lieben wie wir sind (dieses Vertrauen ist mangels Erfahrungen minimal) völlig unterschiedliche Gefühle und Wahrnehmungen.
      Eremitin zu sein bedeutet nicht depressiv zu sein und die Welt nur dunkel zu sehen, ganz im Gegenteil. Es ist viel Helligkeit im Rückzug und in dem Leben mit der Natur und uns selbst.

      Begegnungen ohne Gefahr kennen wir fast nicht. Es gibt maximal drei Menschen, die sich halbwegs auf uns einlassen. Geliebt werden wir von niemanden, gemocht schon. Es wird aber sehr oft eine Frau gemocht oder sogar geliebt, die wir nicht sind, es ist eine Projektion statt uns. Menschen wollen uns mitunter vorschreiben wer wir zu sein haben, damit es uns gut geht, das ist schwierig zu ertragen und zu verzeihen. Wer wir wirklich sind, interessiert kaum jemanden, das sind Erfahrungen, die wir machen, sobald wir unter Leute gehen. Allerdings sind wir aktuell im letzten halben Jahr so massiv verletzt worden, nachdem wir uns geöffnet haben, dass sehr, sehr viel Trauer in uns ist und unsere Zuversicht stark getrübt ist. Anderseits hat das sich öffnen auch Kontakte ermöglicht, die eine Nähe haben, die wir davor nicht kannten.

      Es tut gut zu lesen, dass auch du all diese Schwierigkeiten und Schmerzen im Kontakt mit anderen kennst. Das macht uns etwas Mut.
      Die Traurigkeit und Trauer, die wir momentan in uns tragen wird abklingen und wir gehen weiter. Wir haben Pläne und werden sehen, wie wir sie umsetzen können und was uns unser Leben lehren und ermöglichen wird.

      Alles Liebe und Gute dir 😊🙏🕊️🍀🎶🌈🍀
      „Benita“

      Gefällt 2 Personen

      1. Ich muss zugeben: Im ersten Moment wollte ich auch schreiben im Sinne von „Ihr müsst nur …“ Aber das ist unwissende Projektion, wie Ihr auch selber schreibt (und damit eigentlich die Unterstellung, Ihr wolltet nur nicht). Dafür möchte ich mich von vornherein bei Euch entschuldigen – auch für all jene, die in ihrem Unverständnis es auch nicht besser wissen und wussten.
        Ich bin froh, das für Euch das Leben als Eremitin nicht automatisch zu Depression führt. Bei vielen, die unfreiwillig in eine solche Situation kommen ist die Gefahr dafür leider ziemlich hoch.
        Und ich bin froh, dass Ihr in der Lage seid oder einen Weg gefunden habt, solch traurige Erlebnisse, von denen Ihr geschrieben habt, zu verarbeiten und irgendwann wieder positiv auf die Menschen zuzugehen. Ich glaube und hoffe, irgendwann wird ein Mensch kommen, der Euch so annehmen kann, wie Ihr wirklich seid, ohne dabei an sich oder an Euch zu zweifeln. Ich für mich habe diesen Menschen gefunden, an den ich glaube – auch wenn sie sich dabei noch nicht so sicher zu sein scheint. Umso wichtiger ist es, dass ich weiter an meinen Glauben an sie festhalte. Und genau das gleiche wünsche ich mir für Euch auch.
        🍀🙏💚

        Gefällt 1 Person

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