Leben mit DIS #42: Ausmisten und Existenzgefährdung

Jetzt wird es ernst und der Umzug steht nahezu bevor. In einem Monat erhalten wir die Schlüssel des neuen Zuhause. In diesem Zusammenhang die Bleibe von unnötigem Ballast der zwei Jahrzehnte in der aktuellen Wohnung zu befreien ist notwendig und auch wohltuend. Dennoch tut sich hier eine nicht zu unterschätzende Hürde auf.

Die Realität, sich selbst immer wieder zu verlieren bringt es mit sich, sich selbst zu misstrauen. So scheint es besonders wichtig Gegenstände aufzuheben, die vielleicht über Erinnerungsstücke bei anderen Menschen hinaus gehen? Wobei auch diese These im Grunde nicht überprüft ist. Welche und wie viele Erinnerungsstücke benötigen Uno’s um ihre Vergangenheit rekapitulieren zu können?

Über Hinweise dazu in den Kommentaren freuen wir uns.


Die Frequenz unserer Beiträge wird wohl gut bis Ende Oktober recht unregelmäßig bleiben. Wir bitten euch weiterhin um Verständnis und danke für eure Geduld. 🌼🍀🌸💖🍀😊

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18 Gedanken zu „Leben mit DIS #42: Ausmisten und Existenzgefährdung“

  1. ABER es ist auch eine enorme Befreiung, wenn man sich von möglichst vielen Dingen befreit. Ich finde es immer großartig in einem Hotelzimmer, in dem ich nur die allernötigsten Dinge bei mir habe. Erstaunlich wie wenige das sind … Und ebenso erstaunlich, dass ich meine, Dinge aufheben zu wollen/müssen, die ich aber de facto nie auch nur von weitem anschaue, weil ich teilweise gar nicht weiß, dass ich sie habe. Wie also – denke ich – kann mir etwas fehlen, dass ich nie brauche, nie benütze und an das ich mich noch nicht einmal erinnere.
    Liebe Grüße und viel Freude beim Umziehen

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    1. Naja, Hotelzimmer finden wir nicht so großartig und auch nicht das Leben aus dem Koffer. Es ist ein lästiges Übel, wenn wir reisen wollen. In einer anderen Wohnung wohnen finden wir viel angenehmer, weil nicht so steril. Allerdings stimmen wir deinem letzten Satz eindeutig zu. Dennoch haben wir schon öfters Dinge genutzt, von denen wir uns nicht trennen konnten und gar nicht wussten wofür wir sie aufheben. Wir erinnern offenbar recht viel von dem, das hier herumliegt. ….. Spannend wird nur, wie viel wir weggeben können, wenn wir hoffentlich nicht wie bei dieser Wohnung mitunter Schachteln und Verpackungsmaterial aufheben, weil wir seit der Schlüsselübergabe vor fast 20 Jahren nur ausziehen wollten. Sollten wir die Wohnung mögen, wird Vieles einfacher.
      Vielen Dank für deine Gedanken und die lieben Wünsche.
      Alles Liebe
      „Benita“

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        1. Danke für die Frage. Tja Zweifel gibt’s viele. Die Gruppe ist in fünf Jahren keine Gemeinschaft geworden, sondern aktuell ein in zwei Konfliktparteien zerstrittener Haufen mit massiven Problemen sich zu organisieren und vielen Leuten, die aus unterschiedlichen Gründen keine Position beziehen. Das hatten wir uns anders vorgestellt. Jene wunderbaren Menschen, die uns nahestehen triggern uns mitunter enorm, weil wir da ein großes Wagnis eingegangen sind, das auch den anderen sehr viel abverlangt mit unserem Balast den wir mittragen. Das ist eine Hypothek, die auch auf der Wohnung lastet. Allerdings waren wir Leuten wohl noch nie so nahe wie aktuell und das heilt auch viel. …. Kurz gefasst ist dieses Wohnprojekt ein großes Risiko, womit wir gerechnet hatten. Die Wohnung selbst liegt schön, wir lieben die Ruhe in dem Auto freien Quartier. Wir haben uns aber noch nie in einer Wohnung wohlgefühlt, wenn wir von jenen „Luxuswohnungen“ absehen, wo wir unsere Sommer der letzten Jahre verbringen durften. Es ist also ein Zweifel mangels anderer Erfahrung.
          …. Das mit dem nicht von sich abgelenkt zu werden im Hotel verstehen wir intellektuell. Wir versuchen uns schon länger damit zu befassen, wie es uns gelingt, binnen einer Woche einen davor leeren Raum in Chaos zu verwandeln. Offenbar brauchen wir das? Vor allem in dieser Wohnung. ….. Wir sind so froh, wenn wir hier ausziehen können.

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  2. Vorm vorletzten Umzug hatte ich alles soweit aussortiert, dass noch ca. 14 Umzugskartons und 5 Möbelstücke vorhanden waren, das war richtig gut. In den letzten Jahren hat sich wieder mehr angesammelt, weil Verschiedene innen auch Verschiedenes besitzen, aber so sehr viel mehr ist es nicht geworden. Bei Gebrauchsgegenständen stresst es mich total viel zu besitzen, und ich hab die Erfahrung gemacht, dass alles was ich jahrelang nicht vermisse dann auch nach diesen paar Jahren nicht mehr fehlen würde, es sei denn ich stoße zufällig darauf. Und wenn es dann doch fehlt, dann ist es aber nicht schlimm, sondern vielleicht etwas ärgerlich, aber nicht so sehr als dass es den Stress es die ganze Zeit behalten zu müssen aufwiegen würde. Bei Materiellem mit emotionalem Wert fällt es mir auch schon schwer (da ist viel Kram auch für Kleinere und andere Innenpersonen, das dann wichtig für diejenigen ist), aber letzten Endes weiß ich trotzdem, dass nichts Materielles jemals irgendwas in sich tragen kann, das nicht auch in meinem Herzen ist. Wenn ich gerade nachdenke, habe ich wenig, das einfach nur der Erinnerung dient, sondern vor allem besitze ich Materielles, das ich auch verwende, sei es als Gebrauchsgegenstand (die haben bei mir oft emotionalen Wert, weil sie von einer bestimmten Person sind z b ) oder bestimmte Decken zur Beruhigung etc. Eine Box habe ich, da sind Erinnerungssachen drin.
    Interessant finde ich, dass du die Frage in den Raum wirfst wie viele Erinnerungsstücke ein Mensch braucht, um die Vergangenheit zu rekapitulieren. Da habe ich abgesehen von Tagebüchern und Fotos gar nichts. Ich behalte etwas nicht, um mich zu erinnern, sondern aufgrund der Verbindung zu den Menschen, die durch den Gegenstand symbolisiert wird.

    Abgesehen davon: wie schön, dass es bald losgehen kann! 🙂

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    1. Vielen lieben Dank, für deine umfassende Antwort. Bei uns ist es so, dass wir z.B. Erinnerungen über Ausbildungen etc. haben, d.h. Lehrbücher, die uns wichtig sind. Auch haben wir von gut zehn Jahren unseres Lebens kein einziges Foto, weil wir sehr einsam gelebt hatten und es eine Zeit vor Handy und Selfies war. Da dienen halt andere Erinnerungsstücke zum erinnern. Zudem gibt’s von uns generell wenige Fotos und wenn ist es sehr anstrengend sie anzusehen, weil sie triggern. Achja, Tagebücher sind auch sehr viele vorhanden, Fast zwei Kartons.

      Aber hast du keine Angst, dass dann dein Leben weg ist, wenn du Dinge nicht zum erinnern aufhebst? Für uns ist das Schlimmste, dass wir die Sachen brauchen, um zu wissen, was wir erlebt haben, denken wir. Ist schon besser geworden, aber da sind immer noch so viele Lücken wo wir über Jahre dann nicht wissen, was wir getan haben. Klar, das stünde im Tagebuch auch. 😉

      Ja, jetzt geht’s bald los. Bzw. arbeiten wir schon am Siedeln. Ist ja viel Aufwand. 😅
      Alles Liebe
      „Benita“

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      1. Nein, davor habe ich keine Angst, wir generell nicht. Es ist aber auch nicht so, dass wir ab einem gewissen Zeitpunkt über Jahre keine Erinnerungen haben, und die wo viel fehlt, ist es irgendwie nicht so wichtig. Aber generell hängen wir wenig in oder auch an der Vergangenheit glaube ich und gehen mit dem um was jetzt ist und stellen uns darauf ein. Hab mir darüber noch nie solche Gedanken gemacht stelle ich gerade fest.
        Ich übe mich generell sehr im Loslassen anstatt im Festhalten, ist vielleicht auch eine Art Lebenseinstellung, die da mit reinspielt.

        Ja, Umzüge sind anstrengend, abgesehen vom Packen der ganze bürotaktische Kram und emotionale noch dazu. 💚

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  3. Liebe Benita Wiese,
    was Ihr da vor Euch habt, dafür seid Ihr nicht zu beneiden! Auch mir fällt es ziemlich schwer, mich von Dingen zu trennen, die mich an etwas erinnern. Und dann kommt noch dazu, dass ich mich bei Dingen, die noch “gebrauchsfähig” sind, einfach nicht entscheiden kann, mich von ihnen zu trennen, selbst wenn ich sie aktuell nicht gebrauchen kann. Wenn ich nächstes Jahr umziehe, wird es einigen Aufwand bedeuten, mich für ein “Weniger” zu entscheiden. Inzwischen bin ich rational so weit bereit und einsichtig, dass es sich mit weniger auch angenehmer leben lässt …
    Euch wünsche ich, dass Ihr gute Entscheidungen treffen könnt, dass Ihr mit weniger Ballast umziehen könnt und dass Ihr aber doch das eine oder andere Erinnerungsstück mitnehmen könnt. Alles Gute dazu!
    Lieben Gruß, Michael

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    1. Danke, lieber Michael für die lieben Wünsche. Das Weggeben von „gebrauchsfähigen“ Dingen ist für uns ebenfalls schwierig, auch wenn kein emotionaler Bezug besteht. Wir hatten so lange ganz wenig Geld, da ist die Tendenz alles aufzuheben, weil es einmal wichtig sein kann, es zu haben groß. Und tatsächlich hat uns jetzt in der Umzugsphase einiges bereits geholfen, das wir bereits vor Jahren aufgehoben haben. 😅
      Auch dir alles Gute für die Herausforderung im nächsten Jahr, die auf dich zukommt.
      Alles Liebe
      „Benita“

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  4. Tja, Fotos und Dokumente sind wichtige Erinnerungsstücke die auch für ev. Nachkommen oder andere Verwandte wichtig sein können. Kaufverträge und natürlich auch Dinge zu denen man eine emotionale Bindung hat.
    Ich wünsche euch einen halbwegs stressfreien Umzug.
    LG
    Josefine

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    1. Ja, liebe Josefine, das stimmt und je mehr Jahre das Leben zählt, desto mehr solche Erinnerungsstücke haben sich angesammelt.
      Danke für die guten Wünsche. Wir freuen uns bereits darauf wenn wir es geschafft haben.
      Liebe Grüße
      „Benita“

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