Wenn nur ….

Wenn wir nur nicht so oft das Gefühl hätten uns verteidigen zu müssen, dann wäre unser Leben leichter und wir vielleicht auch eine angenehmere Zeitgenossin.

Aber wie oft schlucken wir unangenehme Situationen hinunter, um gemocht zu werden. Hilft es?

Wenn wir nicht dieses Leben hätten, das wir nun einmal haben, dann würden wir vielleicht nicht glauben uns verteidigen zu müssen und perfekt sein zu müssen.

Wenn wir nicht all das erlebt hätten, was wir erlebt haben,

wenn unser Leben nicht so von einem Defizit geprägt wäre, gemessen an gesellschaftlichen Standards, dann würden wir mehr verstanden werden und dazu gehören ….. wozu überhaupt?

Wenn wir Unos verstehen könnten und sie uns, wäre es ein komplett anderes Leben. Aber vielleicht ist es dieses Leben außerhalb der gesellschaftlichen Normen, das unser Leben ausmacht und das wir trotz aller Belastungen auch schätzen?

Wenn unser Leben nicht so wäre, wie es nun einmal ist, wären wir dann noch wir? Oder wären wir gerne anders?

Wir mögen uns, wie wir sind nur die Einsamkeit des Unverständnis tut zu oft weh. Sowohl unser Unverständnis für Unos, wie auch deren Unverständnis für uns schmerzen.

Der Blick von außen ist erhellend und ernüchternd zugleich. Aber es ist unser Leben. Zweifel sind erlaubt, aber oft sinnlos.

Geteilt, scheinbar off topic: Der Volksgansler

Nachdem es kaum möglich ist, in einer zunehmend von Hass und gewalttätigen Gedanken geprägten Gesellschaft von erlittener Gewalt in der Kindheit zu genesen, teilen wir sehr gerne diesen Beitrag zu einer politischen Figur, von der wir tatsächlich dachten, sie wäre so abstoßend, dass sich die Bevölkerung abwenden wird. Stattdessen feiert die FPÖ unerträgliche Wahlerfolge unter deren Partei Obmann Kickl.

Es wird also innenpolitisch. Wir danken alfredwassermair für das Zusammentragen und formulieren, dieser wichtigen Fakten. https://alfredwassermair.wordpress.com/

In Oberösterreich gibt es den Dialektbegriff aufgansln. Substantiv: Aufgansler. Das bedeutet so viel wie jemanden anstacheln, aufhetzten oder in Erregung versetzen.  Wer die Berichte vom FPÖ-Bierzelt am Urfahraner Markt gesehen hat, weiß schon, worauf ich hinaus will. Dort wird ordentlich aufgansld oder landestypischer: afgansld.                                                                                                                                      Da spricht Herbert Kickl, der Volkskanzler in spe. Er selber […]

Der Volksgansler

Leben mit DIS #47: Vergleich mit Leuten ohne Trauma

Das Schwierigste an unserem aktuellen Leben sind Vergleiche. Vergleiche innerhalb, die immer zu unseren Lasten ausfallen, weil diese unsere Fähigkeiten und außergewöhnlichen Belastungen ausklammern.

So vergleichen wir das Leben derer um uns herum, die alle bereits weitgehend eingerichtet sind, mit unserem Wohnungschaos und sind deprimiert. Mehr noch Innenwesen machen uns herunter, dass wir unfähig wären, weil wir das noch nicht geschafft haben, weil wir doch viel zu wenig tun.

Dabei irren solche Vergleiche immer und so auch in unserem Fall. Die ausführliche Hilfe, die unsere Nachbar:innen von ihren Familien bekommen fallen bei uns weg. Auch hatten wir 2 Monate mit Baumängeln zu kämpfen und haben diese bis auf eine Kleinigkeit erledigt, was in Nachbarwohnungen nicht der Fall war und ist.

Und last but not least, ignorieren wir unsere Gewaltfolgen, die andere nicht betreffen, oder zumindest nicht in diesem Ausmaß. Natürlich haben andere auch ihre Geschichte mit guten und schlechten Aspekten. Tatsächlich hat uns eine liebe Nachbarin von einer sehr schlimmen Erfahrung in einer Beziehung erzählt, die sie zum vollständigen Zusammenbruch führte. Und dennoch ist sie sich bewusst, dass das kein Trauma war, im Sinne von nachhaltig und mit allen Folgen, wie Flashbacks, schwere physische Belastungen, wie massive Schlafstörungen, Verdauungsstörungen, und auch nicht in dem Ausmaß mit den psychischen Folgen einer PTBS, wie Trigger, oben genannte Flashbacks, depressive Symptome, Selbstverletzungstendenzen, Suchttendenzen, Suizid Gedanken etc.

Die anderen wissen es, aber in unserem Selbstverständnis, sehen wir andere immer als ebenfalls schwer traumatisiert, weil wir keine Vorstellung haben von einem anderen Leben, das leichter wäre. Wir beobachten es, sind verwundert, was Menschen alles schaffen können an einem Tag und sehen nicht, dass sie mit einer leichten bis mittelschweren Handtasche, vielleicht auch mit einem Reisekoffer als Gepäck durchs Leben gehen und verleugnen unseren Rucksack voll Steine am Rücken und die zusätzlichen Taschen in den Armen, die wir tragen.

Vielleicht ignorieren wir aktuell unsere Geschichte, weil sie rundherum ignoriert wird? Gegenüber all den Handwerkern mit denen wir seit Monaten zu tun haben ohnedies, weil wir in diesen Kontakten funktionieren müssen, was uns außerordentlich fordert bzw. überfordert. Unsere Nachbar:innen finden, dass wir hier so viel strukturierter sind als sie und sie von uns lernen können. Warum sind Situationen, die wir sehr gut meistern für uns selbstverständlich und wo wir uns schwer tun Grund zur Selbstgeißelung?

Auch von den netten Nachbar:innen, werden unsere Traumata nicht thematisiert. Tut das weh und verletzt, oder ist es heilsam, keinen Sonderstatus zu haben und dauernd um unser Wohlbefinden gefragt zu werden? Wir wissen es nicht. Möglicherweise beides zugleich? Vielleicht akzeptieren uns diejenigen, die uns näher stehen mehr in unserem Wesen und mit unseren Belastungen, als wir es selbst tun? Und weil wir okay sind, wie wir sind und was wir tun, braucht es auch nicht tägliche Erklärungen dazu. So wichtig sind wir nicht, weil alle auch mit ihrem eigenen Leben beschäftigt sind. Das tut wieder weh, dass wir niemandem wirklich wichtig sind. Man mag uns, aber wichtig sind wir nicht. Oder sind wir wichtiger, als wir denken? Zumindest sind wir eingebunden in eine mittelgroße Gruppe und stehen nicht ganz außerhalb. Das ist für uns sehr viel.

Dass wir einander wichtig werden, braucht es auch Zeit, einander besser kennen zu lernen und Vertrauen aufzubauen. Von allen Seiten.

Geteilt: „Viele sein bedeutet …“

Dieser Beitrag, den wir unten verlinken haben wir auf kontaktpunkte gelesen und uns sofort drinnen wiedergefunden.

Auf poetische Art beschreibt die liebe Paula Rabe das Wesen von DIS. Dem ist von unserer Seite Nichts hinzuzufügen. Danke dafür!

Und jetzt das Beste für euch oder Sie beim lesen und wirken lassen:

https://kontaktpunkte.wordpress.com/2023/02/15/viele-sein-bedeutet/

Einen schönen Abend von uns an unsere lieben Leser:innen. 🍀✨🤗🍀💫🌻🍀

Leben mit DIS #45: Zu Hause

©Pexels/ Nandhu Kumar

Seit einem Monat wohnen wir in der neuen Wohnung. Wohnen wir schon? Noch ist vollkommenes Chaos. Noch stehen überall Kartons herum und Möbel sind nicht aufgebaut.

Und doch fühlen wir uns wohl hier. Es ist aber alles neu, als wären wir in einer neuen Stadt, dabei ist es nur von einem Stadtrand zur ganz anderen Seite, fast  1 ½ Stunden brauchten wir mit öffentlichen Verkehrsmitteln zwischen diesen beiden Wohnungen. Das ist jetzt nicht mehr notwendig. Wir leben in einem Stadtteil, in dem wir noch nie gelebt haben. Hier triggert die Umgebung kaum, das ist neu. Fast irritiert es uns. Nicht nur fast, es irritiert uns, so als würde eine Selbstverständlichkeit in unserem Leben plötzlich weg sein. Nein, das fehlt nicht, dennoch fehlt die Sicherheit, dass es so bleibt. Wer weiß? Freude ist darüber vorhanden, aber verhaltene Freude..

Leben mit DIS #45: Zu Hause weiterlesen

Leben mit DIS #42: Ausmisten und Existenzgefährdung

Jetzt wird es ernst und der Umzug steht nahezu bevor. In einem Monat erhalten wir die Schlüssel des neuen Zuhause. In diesem Zusammenhang die Bleibe von unnötigem Ballast der zwei Jahrzehnte in der aktuellen Wohnung zu befreien ist notwendig und auch wohltuend. Dennoch tut sich hier eine nicht zu unterschätzende Hürde auf.

Die Realität, sich selbst immer wieder zu verlieren bringt es mit sich, sich selbst zu misstrauen. So scheint es besonders wichtig Gegenstände aufzuheben, die vielleicht über Erinnerungsstücke bei anderen Menschen hinaus gehen? Wobei auch diese These im Grunde nicht überprüft ist. Welche und wie viele Erinnerungsstücke benötigen Uno’s um ihre Vergangenheit rekapitulieren zu können?

Über Hinweise dazu in den Kommentaren freuen wir uns.


Die Frequenz unserer Beiträge wird wohl gut bis Ende Oktober recht unregelmäßig bleiben. Wir bitten euch weiterhin um Verständnis und danke für eure Geduld. 🌼🍀🌸💖🍀😊

Verkehrte Welt

Bad und Vorzimmer müssen neu geplant werden. Die Fliesen sind nicht mehr erhältlich, weil das Werk geschlossen wurde, das sie erzeugt hat.

Weshalb es geschlossen wurde wissen wir nicht. Aber Fliesen Herstellung braucht viel Energie, oder? Hängt es indirekt mit dem Krieg in der Ukraine zusammen?

Gedanken drehen sich in unserem Kopf. Wir gehen heute also zum vierten mal ins Fliesen-Studio des Großhändlers werden gustieren und auswählen, rechnen, ob wir uns das leisten können und uns dann letztendlich darüber freuen etwas gefunden zu haben, das passt. Hoffentlich.

Sicher werden wir etwas finden und doch fühlt es sich gerade so falsch an alles, ein Luxusproblem. Die vom Bauträger vorgegebenen neuen Fliesen sind hässlich, na und?

Wir haben ein Dach über dem Kopf, Nahrung und medizinische Versorgung, wie wichtig sind farblich schöne Fliesen?

Und dennoch, es ist das erste Mal, dass wir das Geld haben unsere Wohnung nach unseren Vorstellungen ein bisschen anzupassen und die Standard Fliesen erinnern uns an Erbrochenes, das ist leider so. Wer will schon täglich diese Assoziation in den eigenen vier Wänden?

Mit den Möglichkeiten kommen die Wünsche. In welch schrecklichen Wohnungen haben wir bisher gelebt. Und dennoch im Vergleich mit anderen Weltregionen war es immer Luxus, auch wenn wir kein Bad in der Wohnung hatten für über drei Jahre und keine Heizung, nur einen kleinen Elektro-Radiator.

Wir dürfen uns das jetzt leisten, sagen wir uns.

Und in der Ukraine werden Städte zu Schutt gebombt. In Mariupol haben Leute ihre neue Wohnung geplant, so wie wir heute und jetzt sind diese Häuser zerstört. Mit Glück leben die Menschen noch und wir wissen nicht, ob sie das momentan als Glück ansehen können.

Es fühlt sich gerade alles ganz verkehrt an und krotesk. Hier weiter zu tun, als wäre nichts und nicht viel mehr tun können als wenig zu spenden. Mehr Kraft haben wir nicht. Aber sollten wir mehr spenden und unsere Wünsche zurück stellen? Unser Kopf schwirrt, alles ist so tragisch und wir wollten uns doch freuen auf die neue Wohnung.

Bitte, möge dieser Krieg schnellstmöglich ein Ende finden. 🕊️🍀🕊️🍀🕊️🍀🕊️🏵️🌼🌸🌱

Schau dir „Wie Facebook weltweit Demokratien zerstört | ZDF Magazin Royale“ auf YouTube an

Diesmal müssen wir nicht einmal off topic schreiben, denn es geht zu einem wichtigen Teil auch um Menschenhandel, vor allem Frauenhandel den Facebook zulässt um gut mit verdienen zu können.

Jedoch ist das Gefährdungspotential das von Facebook ausgeht sehr viel größer. Es ist schockierend. Und bitte immer erinnern, auch dein Instagram Account oder die Nachrichten, die du/Sie über WhatsApp austauschst/austauschen unterstützen dieses System der Gewalt und des Hasses. Beides gehört ebenfalls zum Facebook-Konzern. Nutzer:innen, ob als Konsument:innen oder Eigentümer:innen von Accounts werden manipuliert. Aber nicht nur die. Es geht darum, Facebook diese Machtfülle zu nehmen, dadurch, dass man das eigene Konto löscht, oder bzw.  und Druck auf die EU zu machen, den Konzern zu mehr online Sicherheit zu zwingen.

Übrigens, wir haben uns von Anfang an gegen Facebook, aber auch WhatsApp gewehrt. Mit Instagram konnten wir nie etwas anfangen.

Hier geht’s zu der Augen öffnenden Sendung von Jan Böhmermann. Vielen vielen Dank für die Sendung und  Recherche (englische Untertitel sind über YouTube verfügbar):

Darüberhinaus führte Böhmermann ein ca. 30 Minütiges Interview mit der Whistleblowerin zur Strategie mit der Facebook arbeitet und der Gefahr, die von dem Konzern ausgeht. Das Gespräch ist auf Englisch, es gibt auf YouTube aber deutsche Untertitel zum dazu schalten.

Schau dir „Facebook Whistleblowerin Frances Haugen im Talk über die Facebook Papers | ZDF Magazin Royale“ auf YouTube an:

Und ein Video haben wir noch:

Schau dir „Zwingt Facebook in die Knie mit euren Daten | ZDF Magazin Royale“ auf YouTube an:

Wenn die Notwendigkeit politischer Arbeit zunimmt, werden wir noch einen eigenen Blog dafür brauchen. Leider haben wir eher nicht die Kraft zwei Blogs zu füllen, also bitte um Verständnis, dass hier aktuell gesellschaftspolitischer Inhalt publiziert wird. Es ist einfach sehr wichtig. Danke für euer/Ihr Interesse.

Geteilt: „Nuttig werde ich ja wohl noch sagen dürfen!“ Ein Denkanstoß für Männer, die das immer noch glauben.

Wir lesen Blogbeiträge von über einer Woche nach. Zu diesem Zeitpunkt hatte unser Handy nämlich endgültig beschlossen sich nicht mehr aufladen zu lassen und das Ersatzgerät hat uns altersbedingt keinen Zugriff auf die WordPress-App ermöglicht.

Wie abhängig wir schon von dieser Technologie des Smartphones geworden sind ist erschreckend. ….. Am Laptop ist es uns meist zu mühsam die abonnierten Blogs zu lesen.

Mit Stolz verkünden wir also den Defekt selbst repariert zu haben, mittels Videoanleitung aus dem Netz und ebendort bestellter Ersatzteile.

Beim Nachlesen sind wir nun auf den Blogbeitrag von Laura Städtler auf ihrem Blog in(-)social life gestoßen, der uns aus der Seele spricht. Angesichts der hohen Anzahl an Frauenmorden auch in diesem Jahr und sonstiger ungustiöser Äußerungen von Männern, die sich für besonders wichtig halten, tut es gut so klare Worte zu lesen. Und weil wir es wohl kaum besser ausdrücken könnten, teilen wir ihre Gedanken dazu sehr gerne.

https://wp.me/paTIkW-oj

Ein Experiment zu Diskriminierung!

Durch Zufall sind wir auf die Aufzeichnung dieses Experiments gestoßen, das im ORF im vergangenen Herbst gesendet wurde. Wir hatten es damals verpasst und nun die ungekürzte Fassung über fast 4 Stunden angesehen. Und wir denken es lohnt sich mit zu verfolgen, wie sich die Gruppendynamik entwickelt und wie diese dann in der letzten Stunde aufgelöst wird. Es lohnt sich, sich selbst in beiden Rollen wieder zu erkennen.

Wir sind wirklich dankbar für diese Dokumentation und dieses Experiment.

Als sichtbare Angehörige der Mehrheitsgesellschaft, kennen wir vor allem die Position der jungen Frau, die weinend sitzt und nicht reagieren kann und nur still protestiert in ihrer inneren Weigerung mitzumachen. Sie ist eine Ausgeschlossene innerhalb der Gruppe, ohne als ausgeschlossen wahrgenommen zu werden, obwohl es ganz klar gemacht wurde. Bei aller Sichtbarkeit wird sie unsichtbar, ist nirgends zugehörig. So fühlen wir uns oft mit DIS und auch als Frau mit Gewalterfahrungen. Der Ausschluss ist vorhanden, wenn Witze über „Multiple Persönlichkeiten“ (veralteter Ausdruck von Dissoziativer Identitätsstruktur) gemacht werden, in Medien oder auch in unserer Gegenwart und es kann nicht reagiert werden außer innerlich weinen, weil es so weh tut. Die Witze schmerzen, der Ausschluss schmerzt und auch die Einsamkeit. Zugleich fehlt die Kraft, sich in einer solchen Situation zu exponieren und zu sich zu stehen. Übrig bleibt das bekannte Gefühl von Ohnmacht und Bedrohung.

https://tvthek.orf.at/profile/Archiv/7648449/Sind-wir-Rassisten-Das-Experiment-in-voller-Laenge/14070231/Sind-wir-Rassisten-Das-Experiment-in-voller-Laenge/14788171

Für jene, denen die gesamte Länge zu viel ist, gibt es auch die gekürzte Fassung über weniger als 1h23min. Die haben wir aber nicht gesehen und können dazu nichts sagen, wie aussagekräftig diese dennoch ist.

https://tvthek.orf.at/profile/Archiv/7648449/Sind-wir-Rassisten-Der-Test/14070183/Sind-wir-Rassisten-Der-Test/14788153