Das Trauma: „Wohnen“

Das Bemühen um die neue Wohnung ist Anreiz vergangene Wohnsituationen zu reflektieren und zu verarbeiten. Ich möchte frei von Ängsten um Obdachlosigkeit, die uns immer wieder im Leben bedrohte, in 2 1/2 Jahren siedeln können.

Aber zusammen zu schreiben, was wir in Zusammenhang mit wohnen erlebten, ist in einem Beitrag schlicht unmöglich.

Es ist psychisch unerträglich, alle Begebenheiten in einen Text zu fassen. Es ist enorm schmerzhaft und zerreißt uns fast. Dennoch möchte ich so gerne einen Überblick haben. Möchte ∑mich frei machen von den Belastungen vergangener Wohnsituationen. Wir möchten sagen, dass all jene schlimmen Zeiten Vergangenheit sind. Wir wollen glücklich und voller Vorfreude zugehen auf diese neue Wohnung. Uns an der Planung freuen, statt stets Ängste von früher mitschleppen, die als permanente Trigger im Hirn und Herzen anklopfen.

Diese Woche haben wir in Therapie bloß einen kleinen Teil unserer Wohnsituation als Kind mit Brainspotting bearbeitet. Diese Ohnmacht, dieser Mangel an Intimsphäre ließ uns sehr weinen. Auf die Wohnung unserer Kindheit und die Zeit als unsere Eltern und damit ∑ich delogiert wurden, konnten wir uns gar nicht einlassen. Als ich auf der Straße stand und meine Eltern sich nicht darum kümmerten, wie es mir damit erging. Ich zog zu meinem damaligen Freund und heiratete ihn später. Aus Dank? Liebe war es keine. Ich verkaufte mich für die Möglichkeit wohnen zu dürfen. Meine Mutter macht dies in ihrer momentanen Beziehung ebenso. Ich habe es wohl von ihr gelernt. Sich selbst zu verkaufen statt zu sich zu stehen und zu kämpfen für die eigenen Bedürfnisse.

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Täter_in – Opfer – Umkehr

Oder: Über das Wesen von Gewalt in der Familie anhand eines Beispiels

Dieser Beitrag wiederholt in anderen Worten manches vom vorherigen Artikel. Ich belasse es dennoch der Vollständigkeit halber so für jene, die vielleicht nicht beide Texte lesen. Es ist nicht viel Wiederholung. Ich bitte um Verständnis.

Ich sehe meine Mutter etwa einmal jährlich. Öfter schaffe ich es nicht, so zu tun, als wäre alles gut und ihre verbalen Angriffe zu verkraften.

Aber wehe, dieses Konstrukt der Lüge wird hinterfragt. Dann gibt es Streit, dann gibt es Schuldzuweisungen auf beiden Seiten, die zu keinem Erfolg führen. Dann werden die tiefe innere Kluft, im Grunde der Hass aufeinander als Personen und zugleich der tiefe verinnerlichte Wunsch danach, eine Familie zu haben sichtbar.

Aber Familie sind wir nur, wenn wir die Gene betrachten und vermutlich trage ich etliche Verhaltensmuster meiner Eltern in mir, selbst wenn ∑ich mich dafür zutiefst schäme. Viele dieser Verhaltensweisen sind auch abgespalten.

Ich besitze ein Handy, dessen Telefon Nummer nur meine Mutter besitzt. Es ist immer ausgeschaltet. Sie kann also nur Nachrichten hinterlassen. Meine Adresse und Telefonnummer, die ich im Alltag benutze kennt sie nicht. Nur so fühle ich mich einigermaßen sicher vor ihr.

Folgender SMS-Kontakt ergab sich nun in den letzten Tagen:

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Mama

Diesen Beitrag habe ich vor dem Besuch bei meiner Mutter Anfang Februar geschrieben. Ich veröffentliche ihn heute als Einleitung zum nachfolgenden Text, der die Folgen des Treffens beschreibt.

Ich hatte keinen Kontakt zu meiner Mutter. 20 Jahre lang. Es waren gute Jahre, was die Tatsache betrifft, dass Kontakt zu meiner Familie enorm viel Kraft kostet, die ich besser einsetzen und so Freundschaften schließen konnte.. Sie fehlte mir nicht und sie fehlt mir heute nicht, wenn ich sie nicht sehe, obwohl wir seit 2010 wieder Kontakt haben.

Seit 2011 unterstützt sie mich finanziell mit einer monatlichen Überweisung. Am Samstag ist ein Treffen vereinbart. Eigentlich ist es mein Neffe, der Brückenbauer ist, obwohl er es nicht weiß. Er wird wegen seines Geburtstags zur Oma fahren, das hat seine Mutter so ausgemacht. Ich hatte mit ihm telefoniert und gemeint, ob er am Samstag zu mir kommen möchte und er hatte sich gefreut. Dann die Enttäuschung, dass er zur Oma muss.

Nachdem meine Mutter mir seit November in den Ohren liegt, dass sie mich sehen mag und es mir angenehm ist nicht alleine bei ihr zu sein, schloss ich mich diesem Treffen an. Ich telefonierte mit meiner Mutter.

Meine Mutter leugnet alle Gewalterfahrungen. Alles das der Mann der mein genetischer Vater ist mir antat. Alles nur von Therapeutinnen eingeredet. Er war ein guter Mensch, der mich liebte, sagt sie. Dass er auch sie nicht liebte, vergessen. Dass er ein Despot war und ein Sadist.

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Gedanke in der Erschöpfung

Was, wenn ich nun auf der Stelle tot umfiele? All die Sachen in meiner Wohnung, die mir etwas wert sind, die Erinnerungen sind, an Menschen, an Begebenheiten, sie kämen auf einen großen Müllhaufen.

Ich habe kein Kind, das vielleicht in den Sachen einen zumindest ideellen Wert sehen könnte.

Schade um jene Gegenstände, die ich mir einmal aneignete und nun erkenne, dass es gar kein Eigentum gibt.

Ja, ja, das letzte Hemd hat keine Taschen. Alles Leihgaben!

∑Ich plane vielleicht das letzte Mal in ∑meinem Leben zu übersiedeln. Ein sehr eigentümlicher Plan, der zu besonderen Erkenntnissen führt, tief drinnen.

Weshalb macht mich das Loslassen von Gegenständen traurig? Weil einige wenige mir wertvolle Dinge, das einzige sind, die ich glaub(t)e zu besitzen und nun erkenne, dass selbst dies ein Trugschluss ist?

Besser noch auf den Müll, bevor sie meiner Mutter in die Hände fielen. DAS gilt es zu vermeiden. Eine eigenartige, traurige Aufgabe.

Leben mit DIS #5: Fremde(?) bei meiner Feier!

Jetzt habe ∑ich es also geschafft. 50plus! Es hat sich davor schlimmer angefühlt als nun, wo es Realität ist.

Geburtstage sind schwierig. Sie sind entsetzlich — eigentlich. Was bislang nicht daran lag, dass eine höhere Zahl die körperlichen Verfallserscheinungen legitimiert, sondern daran, dass sie unangenehme Gefühle machen. Wenn ich nicht feiere noch schrecklichere, als wenn ich „feiere“, oder?

MEIN Geburtstag war niemals MEINER! Nein, das liegt nicht an DIS, wo streng genommen doch ganz viele Innenwesen unterschiedliche „Geburtstage“ haben. Das bedeutet, dass Innenwesen eigentlich ihren „Geburtstag“ mit dem Tag ihrer Entstehung hätten. Diese „Erscheinungstage“ sind aber generell mit schwerer Gewalt und Traumata verbunden. Das wirft dann ein noch entsetzlicheres Bild auf die Feier eines „Geburtstages“.

Also weg mit diesem Gedankengang und ∑ich fokussiere auf den Geburtstag des Körpers. Diesen Weg aus dem unwirtlichen mütterlichen Körper in die noch bedrohlichere Welt. Es ist lange her, als ich meine ersten Flashbacks als solche wahrnahm, dass ich erinnerte, dass meine Mutter in der Schwangerschaft in den Bauch geboxt wurde. Zumindest meinte ich schwere Schläge auf den Bauch zu erinnern, in dem ich schwebend und schwimmend meine Tage fristete. Vielleicht kommt diese Erinnerung auch von einem schwereren Autounfall, von dem meine Mutter mir, glaube ich, erzählt hat. War das während sie mit mir schwanger war? In Zeiten als es weder Sicherheitsgurten noch Airbags in laut dröhnenden motorisierten Metallkisten auf Rädern gab. Leben mit DIS #5: Fremde(?) bei meiner Feier! weiterlesen

Dankbarkeit als Skill: Lächeln des Tages #1

Als Hilfe in der dunklen Jahreszeit, die mit ihren „Familienfesten“ nicht bloß wegen des Fehlens an Sonnenschein emotional schwierig ist, habe ∑ich eben den Entschluss gefasst, hier so oft mir danach ist, zu berichten, was an dem jeweiligen Tag besonders gut war. ∑Ich sage bewusst nicht täglich, weil ∑ich dazu neige ∑mich unter Druck zu setzen. Das wäre dann nicht der Sinn der Übung. Wäre vermutlich für meine Leser/innen auch eher langweilig?!

Wofür bin ich dankbar?

Die Erkenntnis, dies zu tun kam mir eben, als sich nun in der Nacht wieder eine Schwere auf ∑mein Herz legte, obwohl der heutige Tag ein sehr erfolgreicher war.

Um dies nicht zu vergessen, möchte ∑ich nun in unregelmäßigen Abständen zumindest drei bis fünf positive Momente des abgelaufenen Tages vor den Vorhang bitten.

Heute:

  1. Nach Wochen der Schwere, mit relativer Leichtigkeit und Freude erwacht.
  2. Ins Fitnesscenter gefahren (Kieser Training), nachdem ich nun 17 Tage Pause gemacht hatte (Plan ist 1 – 2 x wöchentlich) und ∑mein Trainingsprogramm viel besser bewältigt, als ∑ich befürchtet hatte.
  3. Ein Lokal ausgewählt, in dem ∑ich meinen Geburtstag mit 2 – 3 Freund/inn/en feiern möchte und vor Ort reserviert.
  4. Einkauf erledigt und im Supermarkt NICHT automatisch jemanden vorgelassen, der vorgab es eilig zu haben und dabei nur Bier und Spirituosen in Händen hielt, die er übrigens bei einer Expresskasse auch zahlen hätte können, zu der ich nicht hin gekonnt hätte, weil ich zu viele Artikel gekauft hatte. Erinnerte ihn an die Expresskasse, die frei war und er meinte, da will er nicht hin. Ich zuckte nur mit den Schultern und blieb unbeeindruckt! … ∑Meine Grenzen gewahrt damit!
  5. Bei allen Erledigungen ein freundliches Lächeln von wirklich ALLEN Menschen bekommen, die mit mir in Kontakt waren. Im Fitness sogar einige nette Worte Smalltalk gewechselt, die gar nicht oberflächlich, sondern einfach ein netter Kontakt waren.
  6. DAS WICHTIGSTE: Unterwegs immer wieder (Gott, das Universum, … Bezeichnung je nach Wunsch) gebeten, dass ∑ich beschützt werde vor negativer Energie anderer in Straßenbahn und Geschäften und tatsächlich fühlten wir uns unter einer wohl durchlässigen Schutzglocke, die negative Emotionen von ∑mir abhielt.
  7. DAS BESONDERE; DAS STRAHLENDE: Immer wieder das Gefühl, dass Timmi bei uns ist und bereits gestern den Gedanken gehabt oder vielleicht übermittelt bekommen (?), dass er uns dort, wo er nun ist besser helfen kann. Heute konnte ∑ich dies annehmen. Mag für manche esoterisch klingen, aber ich weiß, dass ∑ich telepathische Fähigkeiten habe und wohl immer hatte. Das ist mitunter anstrengend, wenn ∑ich im Voraus Unglücksfälle ahne bzw. weiß und doch nichts daran ändern kann, aber eben auch positiv, wie in dieser Kommunikation.

 

Einen wunderbaren Sonntag wünsche ich euch bzw. Ihnen. 😊

Für und an dich ❤️ ❤️ ❤️

Du hast uns gelehrt was Liebe bedeutet.

Lehrst es uns noch, jeden Augenblick, selbst wenn wir Kilometer von einander entfernt sind.

Bist in meinem Herzen für immer und immer.

Hast uns geliebt, als wir noch kaum ertrugen berührt zu werden.

Es hat dich nicht gekümmert.

Du warst einfach da, auf meinem Schoß, schmiegtest dich in meine Arme und schliefst ein, als wäre es eine Selbstverständlichkeit, mir/uns nahe sein zu können.

Als wir einander das erste Mal trafen, legtest du voll Vertrauen deinen lieben Kopf in meine Hand.

Das war das Kennenlernen.

Bist „nur“ ein Tier — nein, eine Seele!

Austausch von Seele zu Seele. Von Herz zu Herz.

Sogar mit Worten.

Du verstehst was ∑ich sage, auch wenn du es nicht immer hören magst.

Lehrst uns, dass wir liebenswert sind— wir haben es noch nicht fertig gelernt!

Legst dich auf unseren Bauch, deine Pfote auf unseren Brustkorb, das verletzte Herz zu beruhigen und zu heilen.

Dabei siehst du uns an, als würdest du sagen: „Es ist gut!“ und zugleich zu fragen: „Ist es jetzt gut? Was kann ich noch für dich tun?“

Versuchst aus unseren Augen zu lesen, wie du uns helfen kannst.

Bitte geh noch nicht, außer du willst es unbedingt.

Jetzt wo du krank bist, werde ∑ich dir geben, was wir von dir gelernt haben.

Wir hoffen so sehr, dass wir ähnliche Heilkräfte für dich entwickeln können, wie du für uns.

Ein Knoten unter der Zunge, eine Entzündung, ein Tumor?! Inoperabel, egal was es ist. ¹ Oder gibt es noch eine Chance, eine Medikation, die dir helfen kann?

Hat es das gebraucht um zu zeigen, dass du das Futter so nicht magst?

Was ich seit Jahren beobachte und doch nichts änderte, da ich nur zu Urlaubszeiten mit dir leben darf .

Dass du lieber öfter fressen magst? Lieber selbständiger entscheiden?

Hätte ich etwas sagen sollen?

Gab dir Freiheiten, wenn ich da war. Das war nicht so oft im Jahr.

Und doch über die Jahre bist du mir so nahe gekommen, wie kein Lebewesen auf dieser Welt.

Hättest doch diese Nahrung einfach verweigern können!?

Hast du mit dem neuen Futter deinen Willen? Hoffentlich!

Oder liegt dir etwas anderes auf der Zunge, das du nicht loswerden konntest?

Noch nicht?

Es ist noch nicht zu spät, oder?

Liegt es an deinem sanften Wesen, dass du so vieles auf dich nimmst?

War es zuviel?

Wir Menschen sind zu unfähig dich zu verstehen, selbst wenn du es sicher tausende Male kommuniziert hast, was dich bedrückt.

Vielleicht war es auch nicht zu ändern?

Ich weiß, dass du nicht wolltest, dass ∑ich wieder heimfuhr.

Legtest dich in die Türe, um ∑mich am Abfahren zu hindern! Immer wieder.

∑Habe dir doch versprochen, dass wir wiederkommen! Jedes Mal!

Wir konnten nicht anders.

Hätten wir dich mitgenommen, wärst du in ∑meiner Wohnung krank geworden.

Dein Zuhause ist um so vieles schöner und gesünder als ∑meines!

Wäre ich geblieben, hättest du dich auch nicht wohl gefühlt.

Deine Besitzerin – richtiger, die Frau, die dich in ihr Heim eingeladen hat mit ihr zu leben und ∑ich in einem Haus.

Das geht nur für einen Tag gut, vielleicht zwei, nicht länger.

Zu unterschiedliche Charaktere und zu ähnliche Probleme.

Du magst sie doch auch?!

Selbst wenn sie mitunter zu streng ist. Auch zu sich selbst!

Ist doch viel besser geworden in den letzten Jahren?

Sie ist halt auch eine verletzte Seele.

Viel Arbeit für nur eine Samtpfote!

Zuviel für das größte Herz?

Ausgelaugt?

Am Ende?

Es gibt kein Wort das die Dankbarkeit ausdrückt, die wir für alles fühlen, das du uns bisher gegeben hast.

Hast du uns dich geschenkt?

War der Preis ein (zu) kurzes Leben?

Bleib noch ein paar Jahre bei uns, bitte!

Falls du es möchtest. Falls du es kannst.

Mögen wir Menschen verstehen und dir geben können, was dir nun gut tut, geliebter Kater!

 

1) Bitte erspart uns Kommentare über die Sterblichkeit bei Unterzungentumoren von Katzen. Wir wissen es! Aber wir glauben (aus persönlicher Erfahrung) an überraschend positive Verläufe, Spontanheilungen, Wunder und den eigenen Lebenswillen – insbesondere von Vierbeinern!

Gerne lesen wir diesbezüglich positive Erfahrungsberichte!


Der obige Text wurde daheim geschrieben. Nachdem wir am Dienstag erfuhren, dass die Antibiotika nicht nutzen und ein Verdacht auf einen Tumor besteht. Nun sind wir seit einem Tag hier beim Kater. Gestern ging es ihm ganz gut und er war aufgeweckt und war auch lange im Garten. Heute schläft er sehr viel. Generell schnurrt er kaum derzeit und sabbert viel.

Zuvor lag er auf meinem Bauch, als wir uns auf das Sofa gelegt hatten und als ich aufstehen wollte, wollte er sich nicht von uns wegbewegen. Früher reagierte er sofort, reckte sich und stand auf. Heute ganz lethargisch, sah uns an. Wir mussten ihn von uns wegschieben. Es zerreißt uns fast das Herz.

Wir bemühen uns nicht unentwegt zu weinen. Eigentlich wollten wir einige Einkäufe erledigen und auch noch ins Kieser Training fahren. ∑Ich schaffte aber nicht ihn alleine zu lassen.

Wir haben so große Angst, dass es das letzte Mal sein könnte, dass wir gemeinsam Zeit verbringen.

Don’t want to loose you, Timmi! ❤