Leben mit DIS #46: Einsamkeit unter Menschen

Ist ein Gefühl, das sich durch unser Leben zieht  Tatsache ist, dass andere einfach nicht wahrnehmen, was uns ausmacht und wer wir sind. Niemand sieht, welche Bedürfnisse wir als DIS Frau und überhaupt haben und wie sehr uns andere Menschen überfordern, wie sehr uns das Leben überfordert.

Wir haben uns in einer oberflächlichen Freude verloren und unsere Innenwesen ignoriert. Fazit: unser Körper funktioniert nicht. Es muss uns doch hier jetzt gut gehen in der neuen Wohnung. Nein, das MUSS es nicht. Die Hülle (Wohnung) ist noch lange nicht fertig. Die Hilfe, die wir bekommen ist viel zu wenig. Andere haben Familienmitglieder, die 14 Tage und länger mithelfen die Wohnung einzurichten. Das haben wir nicht. Wir sind fast zur Gänze auf uns gestellt.

Dadurch ist keine Zeit für uns da. Keine Zeit für die Innenkinder, zu wenig Zeit für Sport, Yoga, Meditation. Wir hören anderen zu, aber wer hört uns zu? Nicht einmal wir selbst. Erleben wir eine Wiederholung unserer Kindheit, auch weil wir sie reproduzieren? Nein, denn wir werden geachtet und gemocht und wir entscheiden über unsere Grenzen.

Vielleicht kommen wir auch erst langsam in der neuen Umgebung an? Es ist kein Urlaub, von uns selbst und alles ist jetzt vorübergehend anders. Das ist jetzt unser Lebensmittelpunkt und es ist unsere Aufgabe eine Balance zu finden zwischen innen und außen, zwischen mit anderen sein und Rückzug und unser Leben verfolgen.

Und eigentlich ist das eine lohnende Aufgabe, allerdings ist sie tatsächlich so unvorstellbar schwer, wie wir vermutet hatten.

Höhenflug: nicht hoch genug?

Und wieder ein Albtraum. Es ist der dritte Traum in kurzen Intervallen. Ungewöhnlich für uns.

Wir träumten von einem Flugzeugabsturz, oder eigentlich gar keinem Absturz, denn noch bevor es dazu nahezu zwingend kommen musste, fuhr ich erschrocken hoch und war munter.

Aber der Reihe nach.

In dem Traum sitze ich in einem Linienflugzeug. Ich weiß nicht wohin ich fliegen möchte, aber ich beobachte mit großem Unbehagen, dass der/die Pilot_in zwischen der Häuserflucht durchfliegt. Viel zu nahe an hohen Gebäuden. Alles irreal, denn wir sind nicht so niedrig, dass hier schon Gebäude wären. Dennoch sind sie da. Diese Bauwerke sind zwar hoch, aber keine Wolkenkratzer. Ich merke nur, dass wir uns immer wieder mit viel zu hoher Geschwindigkeit den Häusern nähern, dass eine Kollision unumgänglich erscheint. Und tatsächlich streift der Korpus des Flugzeuges eine Fassade nahe meines Fensterplatzes. Auch das ist im Wachzustand real so gar nicht möglich, denn um dies zu ermöglichen hätte davor ein Tragflügel abreißen müssen und bereits das hätte zu einem Absturz geführt.

Mir ist übel vor Angst, dennoch ist im Passagierraum alles ruhig. Keine aufgeregten Reisenden, keine Panik. Ich realisiere die anderen Menschen auch gar nicht. Ich überlege mir die Augen zuzuhalten, damit ich nicht sehen muss, wie gefährlich dieser Flug ist. Dann denke ich, warum bitte fliegen wir denn so tief? Warum wird die Maschine nicht in die Höhe gerissen?

Da geschieht das Unausweichliche, das aber auch irreal ist. Von einem Haus bricht ein großes Stück Fassade ab. Und es stürzt nicht zu Boden, sondern schwebt ähnlich einem riesigen Meteoriten, als wären wir im Weltall von aller Schwerkraft befreit auf das Flugzeug zu und schlägt in die Passagierkabine ein. Viele Sitze vor mir, da ich recht weit hinten sitze. Ich spüre den Luftzug und versuche mich erst jetzt anzuschnallen, um nicht hinausgeschleudert zu werden. Es gelingt mir/uns. In der ganzen Maschine nehme ich keine Menschen wahr. Weder Passagiere noch Flugbegleiter_innen. Aber ich nehme auch nicht wahr, ob ich vielleicht alleine hier bin. Ich denke nicht, denn beim Gedanken an das nun vorhandene Loch in der Kabine, bin ich froh, dass es nicht mich getroffen hatte, die ich auf derselben Seite saß. Ich überlege, dass diese Menschen jetzt wohl tot sind. Noch immer gespenstische Stille. Höhenflug: nicht hoch genug? weiterlesen