Leben mit DIS #46: Einsamkeit unter Menschen

Ist ein Gefühl, das sich durch unser Leben zieht  Tatsache ist, dass andere einfach nicht wahrnehmen, was uns ausmacht und wer wir sind. Niemand sieht, welche Bedürfnisse wir als DIS Frau und überhaupt haben und wie sehr uns andere Menschen überfordern, wie sehr uns das Leben überfordert.

Wir haben uns in einer oberflächlichen Freude verloren und unsere Innenwesen ignoriert. Fazit: unser Körper funktioniert nicht. Es muss uns doch hier jetzt gut gehen in der neuen Wohnung. Nein, das MUSS es nicht. Die Hülle (Wohnung) ist noch lange nicht fertig. Die Hilfe, die wir bekommen ist viel zu wenig. Andere haben Familienmitglieder, die 14 Tage und länger mithelfen die Wohnung einzurichten. Das haben wir nicht. Wir sind fast zur Gänze auf uns gestellt.

Dadurch ist keine Zeit für uns da. Keine Zeit für die Innenkinder, zu wenig Zeit für Sport, Yoga, Meditation. Wir hören anderen zu, aber wer hört uns zu? Nicht einmal wir selbst. Erleben wir eine Wiederholung unserer Kindheit, auch weil wir sie reproduzieren? Nein, denn wir werden geachtet und gemocht und wir entscheiden über unsere Grenzen.

Vielleicht kommen wir auch erst langsam in der neuen Umgebung an? Es ist kein Urlaub, von uns selbst und alles ist jetzt vorübergehend anders. Das ist jetzt unser Lebensmittelpunkt und es ist unsere Aufgabe eine Balance zu finden zwischen innen und außen, zwischen mit anderen sein und Rückzug und unser Leben verfolgen.

Und eigentlich ist das eine lohnende Aufgabe, allerdings ist sie tatsächlich so unvorstellbar schwer, wie wir vermutet hatten.

Eine einfache Gleichung

15 Minuten Yoga = Spannungskopfschmerzen lösen sich

30 Minuten Yoga = auch das Herzrasen lässt nach

1 Stunde Yoga = Dankbarkeit für die Möglichkeit zur Ruhe zu kommen — ohne Psychopharmaka

Traumakongress von 21.4. bis 26.4.

Gratis Traumakongress –
Trauma, Attach(e)ment & RESILIENCE – von 21.4. – 26.4. leider nur auf Englisch oder Französisch.

35 Traumaexpert*innen in Zoom Interviews. U.a. Stephen Porges – Polyvagal-Theorie oder Bessel Van der Kolk.

Das gesamte Programm gibt’s hier zu sehen:

https://quantum-way.com/en/evenements/espace-sommet-trauma-attachement-resilience-2021/

Hier gibt’s weitere Infos und gratis Anmeldemoglichkeit: https://sommet.quantum-way.com/ref/th55883053

Wir haben es leider auch erst am Abend erfahren. Auch wenn es zu viele Stunden Information in den wenigen Tagen sein mögen, kann ja auch gewählt das eine oder andere Interview verfolgt werden.

Vielleicht ist es ja für manche Leserin, manchen Leser hier interessant?

Alle Jahre wieder ….

ACHTUNG EVTUELLE TRIGGER!!!

25.12.2019

…. kommen in der Adventzeit und zu Weihnachten jene Innenwesen heraus mit den tiefsten Schmerzen. Jenen Schmerzen, die wir anderen nicht wahrhaben wollen und die offenbar mit genau dieser Jahreszeit verbunden sind. Und dann kommt es über Wochen zum inneren Kampf, ob es denn wirklich gewesen war, so wie es innen erzählt wird.

Die Anspannung steigt über Wochen und schleicht sich langsam ein.

Dieses Jahr haben wir zur Unterstützung „Solfeggio Frequenzen“ gehört. Seit Mitte  Oktober sind wir auf folgende Frequenz umgestiegen, die eigentlich gar nicht zum Spektrum dazugehört – 432 Hz.

Wie oben verlinkt haben wir im April bei Pollys zuerst davon gelesen und die Frequenzen ausprobiert. Und wir hatten den Eindruck dass sie wirken. Allerdings geht es bei uns keinesfalls so mühelos im Schlaf und auch ist es uns unmöglich, die Frequenzen über mehrere Stunden zu hören, weil sie auch viel auslösen. Dennoch sind wir d’ran geblieben, weil wir eine positive Veränderung wahrnehmen. Bei jeder neuen Frequenz tasten wir uns wieder ganz langsam heran. Das bedeutet, dass wir zunächst mit 2 – 5 Minuten anhören täglich beginnen und uns langsam steigern. Die Frequenz 417 Hz haben wir fünf Monate nahezu täglich gehört. Beginnend mit ca. 10 Minuten und gegen Ende hatten wir den Eindruck, dass uns 1h zuhören nicht mehr weiterbringt. Dann erst hatten wir auf die nächste nämlich 432 Hz gewechselt. Wobei wir am liebsten die von „Soulguidance“ veröffentlichte Musik hören. Wir lehnen aus guten Gründen Psychopharmaka ab und suchen demnach an unterschiedlichsten Orten nach Unterstützung. Und es gilt innen genau hinzuhören, ob es gut tut und wenn ja, dann machen wir weiter damit.

Vor allem da wir seit ca. 10 Monaten keine Unterstützung mehr durch unsere Kapseln aus Brasilien haben, such(t)en wir nach Alternativen. Einen 1:1 Ersatz gibt es nicht, aber es führt uns an andere Orte, die uns auch weiterführen.

Zurück zur Frequenz 432 Hz, die es für uns in sich hat. Sie hat viel aufgewirbelt und wir konnten sie zu Beginn nur 1 Minute anhören und sind nun nach zwei Monaten auf ca. 5 Minuten.

Und weil diese Frequenz so viel ausgelöst hat, hat uns ein lieber Freund und unser Yogalehrer folgendes Mantra nahegelegt, das wir nun auch täglich chanten.

Der Text:

Das „Om Tryambakam“ – Maha Mrityunjaya Mantra:

ॐ त्र्यम्बकं यजामहे सुगन्धिं पुष्टिवर्धनम्उर्वारुकमिव बन्धनान्मृत्योर्मुक्षीय माऽमृतात्
tryambakaṃ yajāmahe
sugandhiṃ puṣṭivardhanam

urvārukamiva bandhanān
mṛtyormukṣīya mā’mṛtāt

besser lesbar:

Om Triyambakam yajamahe
Sugandhim pustivardhanam
Urvarukamiva bandhanan
Mrtyor mukshiya maamritat

Mehr zu diesem Heil- und Transformationsmantra ist hier zu lesen.

26.12.2019

….. da ist sie die Erinnerung an die Flashbacks der vergangenen Wochen und vor allem Tage. Das „Wissen“ als Kleinkind zur Weihnachtszeit verkauft worden zu sein zur „sexuellen Belustigung“ fremder Männer und bereits heute am zweiten Weihnachtsfeiertag scheint es so unklar so fern und kaum mehr greifbar, bis sich die Erinnerung bis Anfang Jänner noch weiter in die Untiefen des Selbst zurückzieht. Sich die Innenwesen ganz tief innen verstecken, bis sie und damit uns der Schmerz vermutlich nächstes Jahr wieder überwältigt und die Advents- und Weihnachtszeit wieder zum großen Grauen macht. Und weil genau zu den Festtagen keine Therapie ist, geht auch seit Jahren nichts weiter dieses Elend anzusehen. Denn bereits heute ist es als wäre es ein böser Traum gewesen, wenn wir nicht wüssten, dass wir die vergangenen Wochen nahezu täglich geweint haben und von Flashbacks gebeutelt kaum Schlaf fanden.

Alle Jahre wieder, Folter zur Weihnachtszeit. Wann hört es auf?

Und weil uns die Jammerei so auf die Nerven geht, wollen wir gar nicht mehr darüber sprechen. Auch weil die Scham so groß ist, einen solchen Verdacht überhaupt zu äußern, da es keinen Beweis gibt und gab, nicht früher und heute nach 50 Jahren noch weniger, wenn ihn nicht unsere Mutter liefern würde, die alles vermutlich noch viel besser verdrängt hat, als ∑ich.

Verzweiflung zu Weihnachten, wir hassen das!

Sorry, für diesen Schluss!

Das Wesen von DIS! – tägliches Erleben und doch Unverständnis auch bei uns!

Ein etwas sperriger Titel. Anders ließ sich der Inhalt nicht beschreiben.

Zumindest derzeit nicht, oder nicht von ∑mir.

Seit drei Wochen sind wir nun wieder in Wien. Drei intensive Wochen mit sehr viel Ablenkung, weil Terminen außer Haus.

Und da beginnt schon das Unverständnis. Wenn gute 14 Tage kontinuierlich ein Flashback mitläuft, das zur Ruhe kommen nahezu unmöglich macht und dennoch gibt’s Termine, die in Hinblick auf das Ausmaß der gefühlten Belastung nahezu mühelos oder doch zumindest anstandslos erledigt werden, dann sprengt das unser Verständnis. Zwar bin ich froh, dass dieses Programm ohne Migräne zu bewerkstelligen war, aber es bleibt die große Frage: „Wie geht das?“

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Leben mit DIS/DDNOS #21: der lange Weg geliebt zu werden

Liebe braucht einen langen Atem. Vermutlich braucht sie das immer. Wir haben so wenig Ahnung davon.

Unsere Erfahrungen mit Liebesbeziehungen sind ein halbes Leben her und eigentlich waren es niemals Liebesbeziehungen sondern sexuelle Übergriffe allesamt. Und es waren Männer in unserem Leben mit denen wir die Vergewaltigungen unserer Kindheit und Jugend wiederholten, immer und immer wieder, bis wir erkannten, dass wir so nicht weitermachen können und wollen. Geliebt hatten wir diese Männer nicht, mit denen wir zusammen waren. Denn jede sogenannte Liebesbeziehung begann mit einer Grenzüberschreitung, mit sexuellen Übergriffen, die uns eben bekannt waren und die wir mit Liebe verwechselten. Wir wussten einfach nicht, dass es erlaubt war derlei zurückzuweisen. Dass es sogar mehr als nur erlaubt war, sondern sogar notwendig, um die eigene Würde zu wahren oder, in unserem Fall, diese langsam zurück zu erobern.

Unsere Mutter meint bis heute, dass unser Erzeuger ∑mir doch bloß zeigen wollte, dass er uns liebt, wenn er uns gegen unseren Willen und gegen unseren Widerstand zu sich zog und uns zwang auf seinem Schoß zu sitzen mit 16, 17 Jahren und sogar bis zu unserem 25 Lebensjahr und ihn zu küssen. Dann brachen wir den Kontakt zu ihm ab. Das geschah vor den Augen ∑meiner Mutter. Die Vergewaltigungen, die dann in der Nacht folgten und doch schon in viel jüngeren Jahren begonnen hatten, sah sie nicht. Vielleicht stellte sie sich schlafend, als er das Bett neben ihr verließ und zu uns kam, ich weiß es nicht. Vielleicht schlief sie tatsächlich. Vielleicht war beides dabei?

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Zurück in „meinem“ Leben?!

 

 

Ein Loch in der Wand und eine renovierungsbedürftige Wohnung sind geblieben von dem Ort, den meine Großtante 45 Jahre bewohnte.

Anfang Februar habe ich die Wohnung an die Hausverwaltung zurück gegeben. Seit dieser Zeit versuche ich langsam wieder Fuß zu fassen in ∑meinem Leben, obwohl es weiterging wie zuvor, war doch vieles anders geworden.

Einen Monat, höchstens zwei dachten wir würde uns die Verlassenschaft unserer Großtante in Anspruch nehmen. Daraus geworden sind dann über ein halbes Jahr Arbeit, die uns zum Teil weder Zeit noch Kraft für anderes ließ. Und noch sind wir nicht ganz fertig. Ein halbes Jahr in dem wir unsere Mutter mitunter einmal wöchentlich gesehen haben, was eine Ausnahmesituation für uns darstellte. Der Kontakt zu unserer Mutter ist im Normalfall auf ein Treffen jährlich beschränkt, was gut für uns war. Es galt ihre Angriffe zurück zu weisen, was uns gut gelungen ist. Und als das Thema Gewalt in der Kindheit als Gesprächsthema endlich ausgespart wurde, weil ich sonst den Kontakt nicht halten hätte können, war es sogar ein brauchbares Arbeitsklima. Ja, ein Arbeitsklima und nicht mehr, aber zumindest dieses. Die Aussicht Geld für ∑meine neue Wohnung zu erwirtschaften gab uns viel Kraft.

Es kamen irgendwo auch Innenwesen hervor, die Mama ganz gern haben, was für alle anderen belastend war. Wie auch immer, wir haben etwas geleistet, das uns viel Selbstvertrauen gab. Selbstvertrauen, das enorm gelitten hat, seit wir in Berufsunfähigkeitspension sind. Es war eine Zeit, die anstrengend und stressig war, in der wir meist über unsere Grenzen gingen, aber es war auch fast Urlaub von uns selbst. In Therapie ging es meist um Stabilisierung, um die Aufgaben so gut es ging zu bewältigen. Traumatherapie hatte hier keinen Platz. Das war eine große Belastung und zugleich erholsam. Ein halbes Jahr in der Gegenwart leben und nicht in der Vergangenheit herumstochern hat etwas sehr erdendes. Obwohl dies auch nicht stimmt. Mit den Habseligkeiten der verstorbenen Großtante konfrontiert, kam es ebenso zu einer Konfrontation mit der Vergangenheit. Es kam zur Auseinandersetzung mit der Frage, weshalb hat sie uns nicht geholfen, wo war sie und letztlich zu einer Versöhnung mit ihr.

Es tat einfach gut gebraucht zu werden. Es war eine Zeit, in der ich tatsächlich Anerkennung in meiner Familie erlebte, was für uns einem Wunder gleichkommt. Unsere Mutter wusste, dass sie es nicht geschafft hätte, diese Verlassenschaft abzuwickeln. Ich habe ihr dieses Erbe ermöglicht. Wer war bzw. ist dieses ICH, die dies mitunter souverän erledigt hat?

Da war ein Innenwesen, das uns fremd war? Oder doch nicht? War sie es, die früher berufstätig war? Tatsache ist auch, dass wir uns derzeit gespaltener erleben als vor dieser Tätigkeit. Vielleicht weil Innenwesen, die in den Tiefen des Körpers schlummerten aktiv werden mussten? Gibt es welche, die in unserem von Therapie und Selbstbespiegelung geprägten Alltag keinerlei Aufgaben haben, oder denken keine Aufgaben zu haben? Wollen sie von diesem erforschen der Seele einfach nichts wissen?

Während dieser Phase der Räumung hatte unser Leben einen Sinn. Es war so einfach allen unsere Erschöpfung zu erklären und wir konnten einfach darüber sprechen was wir täglich erlebten. Wir waren Teil einer Gesellschaft zu der wir sonst wenig Zugang haben. Jetzt haben wir wieder einen Job, der psychisch um so vieles anstrengender ist, als jener eine Verlassenschaft abzuwickeln, vor allem deshalb, weil unsere Therapie-Arbeit meist nicht geschätzt oder verstanden wird. Und wir leben wieder in größerer Isolation. Wie unser Alltag aussieht, kann nur mit Vorsicht vermittelt werden.

Dass wir diese Verlassenschaft jedoch abwickelten und die Traumafolgen dieses halbe Jahr verdrängen mussten und wieviel Anstrengung das kostete, konnten wir auch nur wenigen ausgewählten Personen erklären. Diese besonderen Freund*innen und die Therapie waren es auch, die uns halfen diesen Job zufriedenstellend zu erledigen. Dafür bin ich ihnen von Herzen dankbar.

∑Mein Leben geht so sehr bergauf. Wir haben schon viel erreicht.

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Emotionale Hochschaubahn oder: Wird Depression zur Erinnerung für uns?

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Erstaunliches geschieht. Die letzten Monate waren mit Arbeit überhäuft. Seit unserer Entscheidung für eine neue Wohnung in Gemeinschaft vor über einem Jahr, geht es innen rund. Vor allem seit Anfang dieses Jahres laufen die Planungsarbeiten für die Errichtung der Gebäude auch für die Baugemeinschaft voll an. Garten und Gemeinschaftsräume wollen geplant werden. Die Zeit des Beschnupperns ist ebenso Vergangenheit, wie die Zeit des sehr zurückhaltenden Umgangs miteinander. Befindlichkeiten und Eigeninteressen drängen an die Oberfläche und reiben sich an ebensolchen der anderen.

Gute 20 Jahre leben in Zurückgezogenheit und auch Isolation haben ein nahezu abruptes Ende für uns genommen. Fast möchten wir sagen ein zu abruptes. Nichts ist selbstverständlich für uns. Das ist es auch für andere in der Gruppe nicht, aber für uns ist es vielleicht noch außergewöhnlicher?! Ein dazu gehören, obwohl wir in Berufsunfähigkeitspension sind, obwohl wir immer wieder sehr ängstlich sind oder uns gegen Umarmungen vor allem von Männern aussprechen. Auch, dass wir bei Gruppentreffen aufgrund immer wieder auftretender Überforderung weinen, ist kein Grund uns ablehnend zu begegnen. Vielmehr bekommen wir immer wieder Zuspruch, Unterstützung und Trost. All das ist besonders für uns. Langsam lernen die anderen uns kennen. Über unsere DIS/DDNOS wissen nur zwei zukünftige Mitbewohnerinnen Bescheid. Oder sollte ich schreiben: „Über unsere DIS/DDNOS wissen SOGAR zwei zukünftige Mitbewohnerinnen Bescheid?“ Wir sind sehr dankbar, dass es sich entwickelt, wie es sich entwickelt. Trotz aller Anstrengung und dem immer wieder auftretendem Gedanken, dass wir das nicht schaffen und überlegen, ob wir aussteigen sollten. Langsam aber merken wir, dass jene Aufgaben, die wir von uns selbst erwarten ohne Überforderung lösen zu können, auch diejenigen überfordern, die nicht an einer Traumafolgestörung leiden. Es liegt nicht an uns, dass wir nichts schaffen. Manches ist einfach zu viel. Menschen überfordern sich. Nicht nur wir! Heureka!!! Es nutzt eben nichts, dass uns unsere Therapeutin dergleichen seit bereits einer gefühlten Ewigkeit vermitteln will. Wir haben es nicht verstanden oder ihr nicht geglaubt.

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Sein dürfen #1a: Die Angst überwinden

und wie der „Zufall“ dabei mitunter hilft!

Was für eine Zeit, im positivsten Sinne — letztendlich! Soviel Angst und soviel Überwindung eben dieser. Und es ist mir passiert, sie zu überwinden. Bewusst wäre ich viel lieber davon gelaufen.

Zuerst war der Termin mit der Reperatur meiner Heizung zu überstehen. Das war die leichteste Übung, obwohl ich sie seit Monaten vor mir her schob, weil ich solche Angst hatte. Angst nicht bloß vor dem Handwerker der in meine Wohnung kommt, sondern auch davor, was alles kaputt sein könnte.  Die schlimmsten Horrorszenarien malten wir uns aus. Waren überzeugt, dass die Leitung etwas hat und wir den großen Kasten irgendwie von der Wand weg bekommen,  abbauben müssen. Letztendlich war es eine Kleinigkeit und der nette Handwerker war binnen 15 Minuten wieder aus der Wohnung draußen.

Die Heizugsreparatur geschafft zu haben trotz starker Belastung, die uns ein Treffen der Baugruppe nur drei Tage davor bescherte, war ein Grund zu großer Freude.

Wir trafen einige Leute der Baugruppe auf der Baustelle um zu sehen wie die Arbeiten voran gehen. Es war einer der ersten wärmeren Tage. Vielleicht lag es daran, dass viele meinten mich umarmen zu müssen.

Wir fühlten es bereits und sahen auch, dass einige Männer von unserer Gruppe anwesend waren. Ein Innenwesen meinte noch erschrocken: „So viele Männer!“ Noch bevor es gelang manche in Sicherheit zu bringen, passierte bereits ein Umarmungs-Marathon, gegen den wir keinerlei Chance hatten uns zu wehren. Umarmungen oder Berührungen von Männern sind enorm schwierig bis unerträglich für uns. Das geht nur langsam mit Vorwarnung und viel Achtsamkeit. Und es sollte bereits ein Vertrauensverhältnis bestehen. Sonst kann ich sehr gut darauf verzichten. Schon die Situation, dass sich ein zumeist wesentlich größerer Mann zu mir herunter beugt lässt einen Film von Gewalterinnerungen ablaufen, der einen Fluchtinstinkt auslöst. Leider bedeutet Flucht bei uns in den meisten Fällen dissoziieren, selbst wenn ein zurückweichen leicht möglich wäre. Bei diesen Umarmungen hätte uns wahrscheinlich sogar ein bloßes zurück zucken vor dieser unerträglichen Situation gerettet. Das konnten wir nicht. Wir haben keinen Impuls für angebrachte Reaktionen, wenn etwas triggert. In unserer Kindheit war Dissoziieren angebracht um die Gewalt zu minimieren. Heute erschwert es die Lage.

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Leben mit DIS #15: Der Zusammenbruch

Ein kurzes Lebenszeichen von mir, selbst wenn ich mich insbesondere in den letzten Tagen wenig lebendig fühle.

Dem Titel entsprechend möchte ich mich entschuldigen, dass ich nicht in der Lage war, jene lieben Kommentare vom letzten Beitrag freizuschalten, geschweige denn zu beantworten. Es war mir kaum möglich sie zu lesen. Habe sie nur überflogen, was dann für ein freischalten zu wenig war, weil ich unfähig war zu denken.

Ich vergesse aber nicht darauf. ….. hoffentlich!!! Es ist ganz gut, mir wesentlich weniger Perfektionismus zu erlauben. Vielen herzlichen Dank an alle, die noch auf ihre Kommentare warten, dass ihr mir eure lieben Worte geschenkt habt.


Und wieder ist eine Woche vergangen, seit ich die einleitenden Zeilen geschrieben habe. Ich hatte gedacht, jetzt wo ich mit Erkältung daheim bin, muss das doch gehen.

Nein, das war mehr als eine Erkältung. Meine praktische Ärztin eröffnete mir vor drei Tagen, dass es sich vermutlich um eine echte Grippe gehandelt haben muss, bei den Symptomen.

Am Mittwoch vor 11 Tagen ging ich zwar müde aber körperlich fit schlafen und erwachte mit einem Husten, bei dem ich dachte ich huste mir alle Eingeweide heraus und zudem mit hohem Fieber (ca. 39 Grad) und Gliederschmerzen die ich in meinem Erwachsenenleben so noch niemals erlebt hatte. Leben mit DIS #15: Der Zusammenbruch weiterlesen