Lockdown über Monate als Single = Einsamkeit ¹⁰⁰

Ohne Nähe und Liebe lebte es sich im Alltag vor Corona bereits ziemlich schwierig und belastet. Der Lockdown treibt uns langsam zum Wahnsinn.

Ich habe Angst um uns. Wirklich große Angst. ….

Statt Schlafen laufen wieder einmal nur Tränen.

Nur einmal wöchentlich mit einem Menschen, nämlich der Therapeutin, zu sprechen ist einfach zu wenig.

Zwei, drei Worte beim zahlen an der Kasse des Supermarkt zählen wir nicht als Gespräch.

Verzeihung, ich weiß, dass es vielen schlecht geht und wir wollen nicht jammern, aber wir sind so erschöpft.

Auch wenn dieser Beitrag entbehrlich ist zu lesen, bitte verzeiht ihn uns.

45 Gedanken zu „Lockdown über Monate als Single = Einsamkeit ¹⁰⁰“

  1. Es ist eine schwere Zeit, wie es sie weltweit noch nie gab.
    Wir haben in dieser Zeit unser Kind verloren und Trost anderer war Mangelware, vermutlich schon allein wegen der Thematik dahinter und nicht nur wegen Corona.
    Doch eine Freundin war trotzdem zu uns gekommen. Wir saßen mit Abstand und bei offenen Fenster und sie hörte uns zu.
    Sie hat Angst vor Ansteckung schon allein weil ihr Mann schwer krank ist und sie beide zu Risiko Gruppe gehören. Aber ihr Mitgefühl war stärker, sie wollte für uns da sein und uns auch in Arm nehmen. Also brachte sie ein Bettlaken mit, verhüllte sich darin und umarmte uns mit dieser leichten Barriere zwischen uns.
    Komisches Gefühl! (das löste im Innen was altes aus „man sei ja widerlich… – also klar dass man uns nicht direkt anfassen kann 🙄) So eine liebevolle Gäste. Und es tat auch gut (und innen Trigger).

    Will damit sagen, wir verstehen euch, man braucht Menschen und Kontakte, so sind Menschen nun mal gestrickt. Es fehlt. Kinder ohne Kontakt zu anderen Menschen, verstarben daran (in diesen schrecklichen Menschen Versuchen).
    Videokonferenz und Telefon können es nie vollständig ersetzen und auch nicht Umarmungen auf so eine Weise wie unsere Freundin es tat. Aber es ist ein Versuch und eine Linderung des inneren Leidens.

    Wir drücken euch ganz lieb, wenn auch nur gedanklich.
    Auf das diese doofe Zeit ein baldiges Ende hat.
    ♥️♥️♥️

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  2. Geht für euch Physiotherapie? Das ist für uns gerade die Möglichkeit, Körperkontakt zu haben (mit Klamotten) und wir haben großes Glück mit unserer Physio, da geht auch viel persönliches reden und ist gleich zwei Mal die Woche. Wäre das eine Option?

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      1. wir haben eine Physiotherapeutin von unserer Therapeutin empfohlen bekommen, bzw sie hat dort sogar angerufen und unsere Situation geschildert. Wir haben richtig viel Glück mit ihr, sowohl menschlich als auch fachlich, sie ist auch fit in Sachen psychosomatik und ostheopathie. Wir ziehen uns grundsätzlich nicht aus, sie macht alles durch den Pullover und wir bleiben immer sitzen, nur sehr selten legen wir uns mal hin. Sie weiß dass wir Stop sagen wenn sie irgendwo anfässt wo es für uns nicht geht (zb bauch geht gar nicht bei uns oder vorne am Hals) und das beachtet sie dann auch. Ansonsten ist glaube ich innerlich geregelt wie das System aufgestellt ist, aber sowas funktioniert bei uns mehr oder weniger automatisch… wir hatten auch schon einen Termin wo wir auf dem Hinweg so getriggert worden waren dass Anfassen dann gar nicht ging und wir Körpererinnerungen hatten, da hat sie mit uns Dehnübungen für die Beine gemacht, im Stehen und mit viel Körperl. Abstand, das hat uns dann ganz gut geerdet. Aber bei uns hats viele Jahre gedauert bis wir uns überhaupt bereit fühlten, uns mit dem Körper auseinander zu setzen…

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        1. aber wir hatten jetzt 4 Wochen nicht weil sie weg war und merken dass wir so richtig „leer laufen“ innerlich, haben ein Loch in uns weil uns das so fehlt gerade. Kriegen auch manchmal Gänsehaut wenn wir plötzlich merken, dass Berührung gut tun kann und der Körper/seele das auch braucht.

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          1. Das können wir gut verstehen. Also wenn wir das richtig verstehen kommt die Gänsehaut, weil die Erkenntnis da ist dass das Bedürfnis auch eine Abhängigkeit erzeugt? …. schicke euch ganz viel Kraft. ….. 💖
            Hoffentlich kommt sie bald wieder?!!
            Herzliche Grüße
            „Benita“

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        2. Danke für die schnelle Antwort. Wir werden das einmal in Therapie besprechen denken wir. Wobei unsere Therapeutin von der Körpertherapie kommt und es schon bei ihr schwierig ist, berührt zu werden. ….. Eine Aufgabe.
          Super, dass ihr Stop sagen könnt. Bei uns ist das gerade bei Berührungen kaum möglich.

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        1. Dafür, dass wir offensichtlich nicht einmal schaffen Freundschaften zu haben, die uns tragen könnten und wir sie. Dafür, dass wir niemanden fehlen. ….. Also mehrere nicht bloß vereinzelt. Und zwar solche bei denen wir uns nicht einsam fühlen. …..

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            1. 💖🤗 ….. Möge es nach dieser Corona Zeit anders werden. Vielleicht hören Menschen dann mehr zu oder finden wieder zueinander statt nur shoppen zu gehen??? Das würde das Leben sehr verbessern. …. Das meint zumindest unsere Therapeutin. Möge sie Recht behalten. Das wäre schön! 🙂

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                1. Das wünschen wir dir. Mögen wir uns dann in Freundschaften auch durchsetzen können und zu unseren Bedürfnissen stehen, statt uns anzupassen (spalten), bis es nicht mehr geht und dann gehen. ….. Uff, da ist noch einiges zu tun. ….. Wir hatten nm. Therapie und uns ist klar geworden, dass es eben NICHT NUR an uns liegt. Selbstgeißelung hilft nicht weiter. Die Thera hat uns erinnert, dass wir schon viel leichter auf Menschen zugehen können. Wir vergessen das so leicht. Es ist noch lange nicht gut, aber es ist doch schon viel Heilsames geschehen. ….. Z.B. dass wir uns nicht immer klein machen. ….. Wir sind streitbarer. Jetzt braucht es nur noch Leute, die das schätzen, wenn wir auch Ecken und Kanten haben. Das hatten wir uns früher nicht getraut. Und heute sind wir in einem Zwischenstadium wo wir vor uns selbst erschrecken, es aber doch als richtigen Weg sehen. …. Konflikte austragen geht auch respektvoll und nicht nur aggressiv, wie wir es als Kind erlebten. Das ist ein Irrtum. Damals wurden sie gar nicht ausgetragen, sondern gewaltvoll unterdrückt. ….. Das scheint ein Thema für einen neuen Blogbeitrag zu sein??!! Verzeih, falls wir dich zu sehr angeplappert haben. ….
                  Herzliche Grüße 💖✨

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                2. Alles gut! Und diesen Blick von außen schätzen wir sehr, da auch wir sehr oft betriebsblind sind bei uns selber!
                  Haben gerade überlegt und festgestellt, ja!!!! Man übt , wenn auch oft „nur“ hier, seine Meinung zu vertreten und nicht nur Kopf einziehen und ja sagen! Aber auch kleine Schritte bringen einen Vorwärts(so hoffen wir gerade)! Deshalb „plappert“😉ruhig weiter, hilft uns auch zu erkennen oder zumindest nachzudenken❤️

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  3. Es geht uns ganz genau so, jedes Wort inkl der geäußerten Angst könnte von uns sein. Vielleicht hilft es zu wissen, dass es andere Menschen gibt, denen es genauso geht, ich weiß es nicht… Ansonsten überlest unsere Antwort einfach. Ganz liebe Grüße an euch…. 💛

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  4. Hallo ihr Lieben,
    Ja es ist hart so wenig Menschen zu sehen. Darum haben wir beschlossen auch weiterhin Freunde zu sehen. Nur wenige. Zwei um genau zu sein. Und auch nie an zwei Tagen hintereinander. Meist nur einmal die Woche. Wir umarmen einander auch. Einfach weil meine Freunde und ich es sonst nicht aushalten würden. Es ist schon so schlimm genug. Als das Wetter noch gut war,sind wir noch mit einer Freundin spazieren gegangen. Ja Man soll so wenige Menschen wie möglich treffen. Doch selbst wenn man arbeiten geht ist es doch unmöglich keinen zu treffen. Und bevor ich psychisch, bevor wir psychisch drauf gehen, verstoße ich lieber gegen die Regeln. Natürlich vorsichtig. Mit Verstand. Doch welche wahl hat man. Liebe Grüße. Die beeries.

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  5. Liebe Beniat, ich kann dir das nachempfinden.
    Die allermeisten Kontakte basieren derzeit auf Telefonate, finde ich.
    Daas ist eher anstrengend.
    Benia, eine frage, wenn du erlaubst.
    Du schreibst in der Mehrzahl und trotzdem vom alleine sein.
    Lebt bei dir auch ein Haustier.
    Ich liebe mit Katzenmann Herrn PIzzinger.
    Schreibe des wegen auch oft in der Mehrzahl.
    Ich hoffe du findest meine Frage nicht neugierig,
    doch ich möchte verstehen. (Warscheinlich auch berufungsbedingt … 😉 😉 😉
    Herzensgrüße mit Segen!

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    1. Liebe Monika-Maria,
      Du unseren Beitrag https://lebendigwerden.wordpress.com/2020/11/17/leben-mit-dis31-i-c-h/ vermutlich nicht gelesen.
      Es geht um das Wesen von DIS, sich selbst als „mehrere“ wahrzunehmen, abwohl wir wissen, dass es nur ein Körper ist und folglich ICH sein sollte, es fühlt sich ein ich aber nicht so an, wie du dich als ich bezeichnest, also irreführend. Daher das wir. Leider haben wir kein Haustier, das wäre eine Stütze.
      Wir müssen nun endlich schlafen und antworten gerne auf Fragen danach. Neugierig empfinden wir die Frage nicht. Wir sind dankbar für jedes Interesse. ….. Wir sind nun neugierig, welcher Beruf dich nachfragen lässt.
      Danke für die lieben Grüße.
      Herzliche Grüße auch an dich.
      „Benita“

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      1. Liebe Benita, ich danke dir sehr für seine Antwort.
        Mein Interesse erstens, weil mich Menschen und ihre Lebens-Geschichten interessieren. Weil ich in die Tiefe schauen und nicht an der Oberfläche kratzen will.
        Weil ein „wie geht es dir“, für mich keine freundliche Floskel, sondern eine ernstgemeinte Frage ist und weil ich Menschen in und durch schwiegige Lebensphasen und Lebensprozesse heilsam begleiten darf. Und weil ich weiß welche Kraft das Wort, gesprochen oder geschrieben hat. Ich wünsche euch nur das, was euch gesund hält und glücklich macht. Segen sei in eurem Hause. M.M.

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        1. Vielen herzlichen Dank, liebe Monika-Maria, wir sehen das ebenso wie du bzgl. in die Tiefe schauen und keine Floskel „wie geht’s dir“, sondern ernst gemeint und auch über die Kraft der Worte und auch der Wünsche.
          Es ist schön uns da wiederzufinden. Oft fühlen wir uns einsam mit diesem Wunsch nach Tiefe. Es ist sehr schön, dass du ebenso denkst und danke, dass du uns davon geschrieben hast.
          Wenn’s für dich passt, eine herzliche virtuelle Umarmung und auch dir Gesundheit und Liebe. ….. Wie schön dein Segen ist. Wir erlauben uns auch dir Segen für dein Leben zu wünschen.
          Herzliche Grüße
          „Benita“

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