Kommt er das?
Kann das sein? Existieren wir in unserer neuen Umgebung?
Jein. Niemand versteht von DIS und es ist auch kein Interesse daran. Wir dürfen dabei sein, aber es ist irgendwie oberflächlich. Es geht nicht um die Menschen. Wir wissen wenig über die Nachbarn, die uns am nächsten stehen. Wer sind sie wirklich? Was haben sie erlebt? Was hat sie geprägt?
Wir wissen nur wenig darüber. Wir unternehmen nette Dinge mit ihnen, die wir als Zeitvertreib bezeichnen können und als soziales Miteinander. Aber meist oberflächlich.
Die Zeit für zu viel Oberflächlichkeit haben wir aber nicht. Wir wollen sie nicht haben.
So stellen wir uns unser Leben nicht vor. Es heißt uns wieder auf uns zu fokussieren. Was ist unser Weg, jetzt wo wir zumindest bzgl. Wohnung angekommen sind?
Wie sieht unser Platz in diesem Wohnhaus aus? Was ist unser Weg außerhalb? Wie verfolgen wir unsere Ziele?
Das ist gar nicht so einfach. Der Straßenlärm im außen, der uns in der alten Wohnung täglich in höchsten Stress versetzte ist Vergangenheit. Es ist das erste Mal, dass wir nicht nur mit Problemlösung beschäftigt sind und wir merken, dass uns diese Nähe zu uns selbst, die sich dadurch unerwartet ergibt, belastet.
Weshalb unerwartet? Wir konnten uns bislang nicht vorstellen, dass es eine solche Situation geben könnte und wussten nichts über ein solches Gefühl.
Es belastet uns, uns zu fühlen, statt im außen Probleme zu beklagen und zu lösen versuchen. Es scheint, als hätten wir auch davor Kontakt zu unserem Inneren gehabt. Ja vielleicht, dennoch hat das Problem mit Wohnung uns zuverlässig von uns selbst abgelenkt.
Nun sind wir uns einen Schritt näher gekommen und es hält uns nichts mehr davon ab, an unserem Buch zu arbeiten, als wir selbst. Es erfordert mehr Mut, zu uns zu stehen, uns zu erkennen, als wir jemals dachten.
Vermutlich auch eine Erinnerung an die frühe Kindheit, wo genau das mit allen Mitteln massiv unterbunden wurde, ja verboten war. Jetzt heißt es, diesen Schmerz anzunehmen und zu überwinden.
Möglicherweise ist dies die lohnendste und schwierigste Aufgabe unseres Lebens, der wir uns ENDLICH gegenüber sehen. Sie wird uns wohl länger begleiten, vielleicht ist sie Teil des Lebens?